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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 2.--God, Although Incomprehensible, is Ever to Be Sought. The Traces of the Trinity are Not Vainly Sought in the Creature.
2. For God Himself, whom we seek, will, as I hope, help our labors, that they may not be unfruitful, and that we may understand how it is said in the holy Psalm, "Let the heart of them rejoice that seek the Lord. Seek the Lord, and be strengthened: seek His face evermore." 1 For that which is always being sought seems as though it were never found; and how then will the heart of them that seek rejoice, and not rather be made sad, if they cannot find what they seek? For it is not said, The heart shall rejoice of them that find, but of them that seek, the Lord. And yet the prophet Isaiah testifies, that the Lord God can be found when He is sought, when he says: "Seek ye the Lord; and as soon as ye have found Him, call upon Him: and when He has drawn near to you, let the wicked man forsake his ways, and the unrighteous man his thoughts." 2 If, then, when sought, He can be found, why is it said, "Seek ye His face evermore?" Is He perhaps to be sought even when found? For things incomprehensible must so be investigated, as that no one may think he has found nothing, when he has been able to find how incomprehensible that is which he was seeking. Why then does he so seek, if he comprehends that which he seeks to be incomprehensible, unless because he may not give over seeking so long as he makes progress in the inquiry itself into things incomprehensible, and becomes ever better and better while seeking so great a good, which is both sought in order to be found, and found in order to be sought? For it is both sought in order that it may be found more sweetly, and found in order that it may be sought more eagerly. The words of Wisdom in the book of Ecclesiasticus may be taken in this meaning: "They who eat me shall still be hungry, and they who drink me shall still be thirsty." 3 For they eat and drink because they find; and they still continue seeking because they are hungry and thirst. Faith seeks, understanding finds; whence the prophet says, "Unless ye believe, ye shall not understand." 4 And yet, again, understanding still seeks Him, whom it finds; for "God looked down upon the sons of men," as it is sung in the holy Psalm, "to see if there were any that would understand, and seek after God." 5 And man, therefore, ought for this purpose to have understanding, that he may seek after God.
3. We shall have tarried then long enough among those things that God has made, in order that by them He Himself may be known that made them. "For the invisible things of Him from the creation of the world are clearly seen, being understood by the things that are made." 6 And hence they are rebuked in the book of Wisdom, "who could not out of the good things that are seen know Him that is: neither by considering the works did they acknowledge the workmaster; but deemed either fire, or wind, or the swift air or the circle of the stars, or the violent water, or the lights of heaven, to be the gods which govern the world: with whose beauty if they, being delighted, took them to be gods, let them know how much better the Lord of them is; for the first Author of beauty hath created them. But if they were astonished at their power and virtue, let them understand by them how much mightier He is that made them. For by the greatness and beauty of the creatures proportionably the Maker of them is seen." 7 I have quoted these words from the book of Wisdom for this reason, that no one of the faithful may think me vainly and emptily to have sought first in the creature, step by step through certain trinities, each of their own appropriate kind, until I came at last to the mind of man, traces of that highest Trinity which we seek when we seek God.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
2. Kapitel. Gott ist unbegreiflich.
2. Gott selbst, den wir suchen, wird, wie ich hoffe, helfen, daß unsere Mühe nicht fruchtlos bleibe, und wir einsehen, wieso es im heiligen Psalm heißt: „Freuen soll sich das Herz derer, die den Herrn suchen; suchet den Herrn und werdet stark, suchet sein Antlitz immerdar!“1. Es scheint nämlich, daß das, was immer gesucht wird, nie gefunden wird: Wie soll sich da freuen und nicht vielmehr traurig sein das Herz derer, die ihn suchen, wenn sie doch nicht finden können, was sie suchen? Die Schrift sagt ja nicht: „Freuen soll sich das Herz derer“, die ihn finden, sondern: „das Herz derer, die den Herrn suchen“. Und doch bezeugt der Prophet Isaias, daß der Herr gefunden werden könne, wenn man ihn nur sucht, und zwar mit diesen Worten: „Suchet den Herrn und, sobald ihr ihn findet, ruft ihn an, und wenn er euch nahe kommt, soll der Gottlose seine Wege verlassen und der Ungerechte seine Gedanken.“2. Wenn er also, so man ihn sucht, gefunden werden kann, warum heißt es dann: „Suchet sein Antlitz immerdar?“ Ist er etwa, auch wenn er gefunden ist, immer noch zu suchen? So ist in der Tat das Unbegreifliche zu suchen: nicht soll glauben, nichts gefunden zu haben, wer finden konnte, wie unbegreiflich ist, was er suchte. Warum also sucht er, wenn er begreift, daß unbegreiflich ist, was er sucht, warum anders als deshalb, weil man nicht nachlassen darf, solange man in suchendem Bemühen um die unbegreiflichen Dinge voranschreitet, und weil besser S. 252 und besser wird, wer ein so großes Gut sucht, das man sucht, um es zu finden, das man findet, um es weiter zu suchen? Denn es wird gesucht, auf daß es süßer gefunden wird, und gefunden, auf daß es inbrünstiger gesucht wird. In diesem Sinne kann man das Wort verstehen, das im Buche Jesus Sirach der Weisheit in den Mund gelegt wird: „Die mich essen, hungern noch, und die mich trinken, dürsten noch.“3 Sie essen und trinken nämlich, weil sie suchen, und weil sie hungern und dürsten, suchen sie noch. Der Glaube sucht, die Vernunft findet. Daher sagt der Prophet: „Wenn ihr nicht glaubt, werdet ihr nicht einsehen.“4 Und wiederum sucht die Vernunft weiter, den sie schon gefunden hat. „Gott hat“ nämlich „herniedergeschaut auf die Menschenkinder“, wie im heiligen Psalm5 gesungen wird, „um zu sehen, ob einer ist, der Gott einsieht und sucht“. Dazu also muß der Mensch mit Einsicht ausgestattet sein, daß er sich suchend um Gott müht.
3. Lange genug sind wir nun in dem verweilt, was Gott schuf, um durch dies ihn selbst zu erkennen, der es schuf; „Das Unsichtbare an ihm ist ja seit der Erschaffung der Welt durch das, was geschaffen ist, in Einsicht schaubar.“6 Deshalb werden im Buche der Weisheit jene getadelt, die „aus den sichtbaren Vollkommenheiten den nicht zu erkennen vermochten, der da ist, und nicht, auf die Werke achtend, den Künstler erkannten, sondern das Feuer oder den Wind oder die schnelle Luft oder den Umkreis der Sterne oder das gewaltige Wasser oder die Himmelslichter für die Götter hielten, die Lenker des Erdkreises: Hielten sie diese schon, ergötzt durch ihre Schönheit, für Götter, dann sollten sie doch wissen, um wieviel besser als sie ihr Gebieter ist. Der Erzeuger ihrer Schönheit hat sie ja geschaffen. Und wenn sie Kraft und Wirksamkeit bewunderten, dann sollen sie an ihnen einsehen, um S. 253 wieviel mächtiger jener ist, der sie bildete. Aus der Größe und Schönheit der Geschöpfe kann nämlich deren Schöpfer erkennbar geschaut werden.“7 Diesen Text aus dem Weisheitsbuch habe ich deshalb hierhergesetzt, damit kein Gläubiger glaube, es sei vergebliche und eitle Mühe gewesen, wenn ich in der Schöpfung durch mancherlei Arten von Dreiheiten gewissermaßen stufenweise, bis ich zum menschlichen Geiste gelangte, Anzeichen jener höchsten Dreieinigkeit suchte, die wir suchen, wenn wir Gott suchen.