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The Fifteen Books of Aurelius Augustinus, Bishop of Hippo, on the Trinity
Chapter 13.--Still Further of the Difference Between the Knowledge and Word of Our Mind, and the Knowledge and Word of God.
But is it so, that God the Father, from whom is born the Word that is God of God,--is it so, then, that God the Father, in respect to that wisdom which He is to Himself, has learned some things by His bodily senses, and others by Himself? Who could say this, who thinks of God, not as a rational animal, but as One above the rational soul? So far at least as He can be thought of, by those who place Him above all animals and all souls, although they see Him by conjecture through a glass and in an enigma, not yet face to face as He is. Is it that God the Father has learned those very things which He knows, not by the body, for He has none, but by Himself, from elsewhere from some one? or has stood in need of messengers or witnesses that He might know them? Certainly not; since His own perfection enables Him to know all things that He knows. No doubt He has messengers, viz. the angels; but not to announce to Him things that He knows not, for there is nothing He does not know. But their good lies in consulting the truth about their own works. And this it is which is meant by saying that they bring Him word of some things, not that He may learn of them, but they of Him by His word without bodily sound. They bring Him word, too, of that which He wills, being sent by Him to whomever He wills, and hearing all from Him by that word of His, i.e. finding in His truth what themselves are to do: what, to whom, and when, they are to bring word. For we too pray to Him, yet do not inform Him what our necessities are. "For your Father knoweth," says His Word, "what things ye have need of, before you ask Him." 1 Nor did He become acquainted with them, so as to know them, at any definite time; but He knew beforehand, without any beginning, all things to come in time, and among them also both what we should ask of Him, and when; and to whom He would either listen or not listen, and on what subjects. And with respect to all His creatures, both spiritual and corporeal, He does not know them because they are, but they are because He knows them. For He was not ignorant of what He was about to create; therefore He created because He knew; He did not know because He created. Nor did He know them when created in any other way than He knew them when still to be created, for nothing accrued to His wisdom from them; but that wisdom remained as it was, while they came into existence as it was fitting and when it was fitting. So, too, it is written in the book of Ecclesiasticus: "All things are known to Him ere ever they were created: so also after they were perfected." 2 "So," he says, not otherwise; so were they known to Him, both ere ever they were created, and after they were perfected. This knowledge, therefore, is far unlike our knowledge. And the knowledge of God is itself also His wisdom, and His wisdom is itself His essence or substance. Because in the marvellous simplicity of that nature, it is not one thing to be wise and another to be, but to be wise is to be; as we have often said already also in the earlier books. But our knowledge is in most things capable both of being lost and of being recovered, because to us to be is not the same as to know or to be wise; since it is possible for us to be, even although we know not, neither are wise in that which we have learned from elsewhere. Therefore, as our knowledge is unlike that knowledge of God, so is our word also, which is born from our knowledge, unlike that Word of God which is born from the essence of the Father. And this is as if I should say, born from the Father's knowledge, from the Father's wisdom; or still more exactly, from the Father who is knowledge, from the Father who is wisdom.
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Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
13. Kapitel. Unterschied unseres Wissens und Wortes vom göttlichen Wissen und Wort.
Hat indes Gott Vater, von dem das Wort geboren ist, als Gott von Gott, hat Gott Vater in jener Weisheit, die er sich selbst ist, das eine durch den Sinn seines Leibes, das andere durch sich selbst erfahren? Wer möchte so etwas behaupten, wenn er Gott nicht als ein verstandesbegabtes Lebewesen, sondern als ein Wesen jenseits der verstandesbegabten Seele denkt, soweit Gott von denen gedacht werden kann, die ihm vor allen Lebewesen und allen Seelen den Vorrang einräumen, obgleich sie ihn nur im Spiegel und Rätselbild vermutungsweise schauen, noch nicht aber von Angesicht zu Angesicht sehen, wie er ist? Hat etwa Gott Vater das, was er nicht durch den Leib — er hat keinen — weiß, sondern durch sich selbst, anderswo von jemand S. 288 anderem erfahren oder der Boten und Zeugen bedurft, um es zu erkennen? Sicherlich nicht. Für das gesamte Wissen, das er besitzt, genügt ihm ja seine Vollkommenheit. Er hat zwar Boten, nämlich die Engel, nicht jedoch, damit sie ihm, was er nicht weiß, melden — es gibt ja schlechthin nichts, was er nicht weiß —, sondern ihr Gutsein besteht darin, Gottes eigene Wahrheit über seine Werke zu befragen; das will es besagen, wenn es von ihnen heißt, daß sie manches melden, nicht als ob er es von ihnen erfahren würde, sondern weil sie es durch sein Wort ohne körperlichen Klanglaut erfahren. Sie melden nämlich, was er will, wenn sie von ihm zu jenen gesandt werden, die er hierfür mit seinem Willen bestimmt; den ganzen Inhalt der Meldung vernehmen sie von ihm durch sein Wort, das heißt sie finden in seiner Wahrheit, was sie zu tun haben, was sie zu melden haben, wem und wann sie ihre Meldung auszurichten haben. Auch wir beten ja zu ihm, und doch belehren wir ihn nicht über unsere Bedürfnisse. „Es weiß ja“, so sagt sein Wort, „euer Vater, was euch nötig ist, bevor ihr etwas von ihm verlangt.“1 Er hat es nicht erst von einer bestimmten Zeit an erkannt, so daß er es nun weiß, sondern alle künftigen Zeiten und in ihnen auch, was wir von ihm erbitten würden, und wann wir es erbitten würden, sowie wem und in welchen Angelegenheiten er Erhörung gewähren und versagen werde, wußte er ohne zeithaften Beginn schon im voraus. Alle seine Geschöpfe insgesamt, die geistigen und die körperlichen, kennt er nicht, weil sie sind, sondern sie sind, weil er sie kennt. Nicht war ihm nämlich unbekannt, was er erschaffen werde. Weil er also wußte, schuf er; nicht weil er schuf, wußte er. Nicht anders wußte er die Dinge nach der Erschaffung als vor der Erschaffung. Nicht hat nämlich seine Weisheit von den Dingen einen Zuwachs erhalten, sondern sie ist, als diese ihr Dasein begannen, wie sie mußten und als sie mußten, geblieben, wie sie war. S. 289 So steht ja auch im Buche Jesus Sirach geschrieben: „Alles ist ihm, bevor es geschaffen wurde, bekannt und ebenso auch, wenn es vollendet ist.“2 Ebenso, sagt er, nicht anders ist es ihm bekannt, bevor es erschaffen wurde und wenn es vollendet ist. Ganz unähnlich also ist diesem Wissen unser Wissen. Was aber das Wissen Gottes ist, eben das ist auch seine Weisheit, und was die Weisheit Gottes ist, eben das ist sein Wesen oder seine Substanz. In der wunderbaren Einfachheit dieser Natur ist ja nicht etwas anderes das Weisesein, etwas anderes das Sein (Wesen), sondern was das Weisesein ist, das ist auch das Sein, wie wir in den vorhergehenden Büchern schon oft gesagt haben.3 Unser Wissen jedoch ist hinsichtlich der meisten Inhalte verlierbar und erwerbbar, weil für uns das Sein nicht dasselbe ist wie wissen oder weise sein, da wir ja sein können, auch wenn wir in den Dingen, die wir erst von anderswoher erfahren, kein Wissen und keine Weisheit besitzen. Deshalb ist, wie unser Wissen dem Wissen Gottes, so unser Wort, das von jenem Wissen geboren wird, dem Worte Gottes unähnlich, das vom Wesen des Vaters geboren ist. Diese letzte Aussage bedeutet soviel, wie wenn ich sagen würde; vom Wissen des Vaters, von der Weisheit des Vaters oder, um mich genauer auszudrücken: vom Vater-Wissen, von Vater-Weisheit.