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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
ELFTES BUCH.

11. Kapitel. Zahl, Maß und Gewicht in ihrem Verhältnis zu den geschilderten Dreiheiten.

18. Weil aber in zahlreichen Vorstellungen gedacht werden kann, was einzeln dem Gedächtnisse sich einprägte, scheint zum Gedächtnisse das Maß, zur Schau hingegen die Zahl zu gehören. Wenn nämlich auch die Vielfalt solcher Schauungen unzählbar ist, so ist doch jeder einzelnen im Gedächtnis ein unüberschreitbares Maß vorgesetzt. Das Maß erscheint also im Gedächtnis, bei den Schauungen erscheint die Zahl, wie auch in den sichtbaren Körpern selbst eine Art Maß ist, dem auf zahllose Weisen der Sinn der Schauenden sich anpaßt; und aus einem sichtbaren Gegenstand wird der Blick vieler Sehenden geformt, häufig auch in der Weise, daß man wegen der Zweizahl der Augen einen Gegenstand in doppelter Gestalt sieht, wie wir oben gezeigt haben. In den Dingen also, von denen her sich die Schau ausprägt, ist eine Art Maß, in den Schauungen selbst aber eine Art Zahl. Der Wille hingegen, der jene eint und ordnet und zu einer Art Einheit verbindet und das Verlangen nach Wahrnehmung oder Denken zur Bildung S. 125 von Schauungen nur auf solche Gegenstände hinlenkt, in denen er zur Ruhe kommt, ist dem Gewichte ähnlich. Deshalb möchte ich es jetzt schon vorwegnehmen, diese drei: Maß, Zahl und Gewicht auch in allen übrigen Dingen der Beachtung zu empfehlen. Jetzt habe ich einstweilen, so gut ich konnte und vermochte, und für die, für die ich es vermochte, nachgewiesen, daß der Wille der Einiger des sichtbaren Gegenstandes und der Schau ist, gleichsam des Erzeugers und des Sprosses, sei es beim Wahrnehmen, sei es beim Denken, und daß er nicht Erzeuger und nicht Sproß genannt werden kann. So mahnt denn nun die Zeit, diese selbe Dreiheit im inneren Menschen zu suchen, und von dem irdischen und sinnlichen Menschen her, über den ich nun so lange gesprochen habe, welcher der äußere Mensch heißt, nach innen zu trachten. Dort hoffen wir eine Dreiheit finden zu können, die ein Bild Gottes ist; er selbst wird unseren Versuchen beistehen, er, von dem, wie die Dinge selbst es anzeigen, so auch die Heilige Schrift bezeugt, daß er alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet hat.1


  1. Weish. 11, 21. ↩

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