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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
VIERZEHNTES BUCH.

4. Kapitel. Die Seele ist Bild Gottes, sofern sie sich Gott zuwenden kann. Diesen Charakter kann sie nicht verlieren.

S. 214 6. Es wird also weder die Dreiheit, die jetzt noch nicht besteht, Bild Gottes sein, noch ist jene Bild Gottes, die dann nicht mehr bestehen wird. Vielmehr muß man in der Seele des Menschen, das heißt in der der Verstandeserkenntnis oder der Vernunfteinsicht fähigen Seele das Bild des Schöpfers finden, das unsterblich ihrer Unsterblichkeit eingepflanzt ist. Denn wie man bei der Unsterblichkeit der Seele selbst von einer gewissen Stufung sprechen muß — es hat ja auch die Seele ihren Tod, wenn sie des seligen Lebens entbehrt, welches das wahre Leben der Seele zu nennen ist; unsterblich aber wird sie deshalb genannt, weil sie irgendein Leben zu führen, auch wenn es noch so elend ist, niemals aufhört —, so ist die menschliche Seele, wenngleich ihr Verstand und ihre Vernunft bald betäubt, bald klein, bald groß erscheint, niemals ohne Verstand und Vernunft; wenn sie daher nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, sofern sie ihren Verstand und ihre Vernunft zur Erkenntnis und zur Schau Gottes gebrauchen kann, so ist in der Tat vom ersten Augenblick an, in dem diese so große und wunderbare Natur zu sein anfing, das Bild Gottes, mag es so verbraucht sein, daß es beinahe nicht mehr ist, mag es verdunkelt und entstellt sein, mag es hell und schön sein, immer vorhanden. Eben die Entstellung ihrer Würde beklagend sagt die Heilige Schrift: „Wenngleich der Mensch als Bild einhergeht, so verirrt er sich doch in Eitles; er sammelt Schätze und weiß nicht, für wen er sie sammelt.“1 Nicht würde sie dem Bilde Gottes Eitelkeit zuschreiben, wenn sie es nicht entstellt sähe. Daß aber diese Entstellung nicht so schwer wiegt, daß sie das ganze Bild vernichtet, zeigt S. 215 die Schrift hinlänglich durch das Wort; „Wenngleich der Mensch als Bild einhergeht.“ Deshalb kann jener Ausspruch nach zwei Richtungen hin wahrheitsgemäß gemacht werden, so daß, wie es auf der einen Seite heißt: „Wenngleich der Mensch als Bild einhergeht, verirrt er sich doch in Eitles“, so auch gesagt werden kann: Wenngleich sich der Mensch in Eitles verirrt, so geht er doch als Bild einher. Wenngleich nämlich die Natur groß ist, so konnte sie doch befleckt werden, weil sie nicht die höchste ist; und wenngleich sie befleckt werden konnte, weil sie nicht die höchste ist, so ist sie doch, weil sie für die höchste Natur aufnahmefähig ist und ihrer teilhaft werden kann, eine große Natur. Also wollen wir in diesem Bilde Gottes eine Art Dreiheit suchen mit Hilfe dessen, der uns nach seinem Bilde geschaffen hat. Nicht anders nämlich können wir dies zu unserem Heil aufspüren und gemäß der Weisheit, die von ihm ist, etwas finden. Wenn aber der Leser das, was wir in den vorhergehenden Büchern und besonders im zehnten Buche über die menschliche Seele oder über den Geist gesagt haben, noch im Gedächtnis hat oder in seiner Erinnerung wachruft oder an den Stellen, an denen es geschrieben steht, nochmal nachsieht, dann wird er hier kein ausführlicheres Wort über die Untersuchung dieser großen Sache wünschen.

7. Unter anderem also sagten wir im zehnten Buche, daß der Geist des Menschen sich selbst kenne.2 Nichts kennt nämlich der Geist so wie das, was ihm gegenwärtig ist, und nichts ist dem Geiste gegenwärtiger als er sich seihst. Wir haben, wie hinlänglich ersichtlich ist, auch noch andere Beweise angeführt, durch welche diese Tatsache sichergestellt wurde.


  1. Ps. 38, 7 [hebr. Ps. 39, 7]. ↩

  2. Lib. X c. 7. ↩

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