4. Kapitel. Verkündigung Gottes durch die ganze Schöpfung.
S. 257 6. Nun wollen wir also in den ewigen Dingen selbst, in den unkörperlichen und unwandelbaren, in deren vollkommener Beschauung das selige Leben — es kann nicht anders als ewig sein — besteht, das uns verheißen ist, uns suchend um die Dreiheit, die Gott ist, bemühen. Nicht bloß das Gewicht der göttlichen Bücher verkündet ja, daß Gott ist, sondern die ganze uns umgebende Natur des Alls, zu der auch wir gehören, ruft in ihrem Gesamt laut, daß sie einen alles überragenden Schöpfer hat, der uns den Geist und die natürliche Kraft des Verstandes gab, durch die wir sehen, daß das Lebendige dem Nichtlebendigen, das Sinnenbegabte dem nicht mit Sinnen Begabten, das mit Einsicht Begabte dem nicht mit Einsicht Begabten, das Unsterbliche dem Sterblichen, das Mächtige dem Ohnmächtigen, dem Ungerechten das Gerechte, das Schöne dem Entstellten, das Gute dem Bösen, das Unvergängliche dem Vergänglichen, das Unwandelbare dem Wandelbaren, das Unsichtbare dem Sichtbaren, das Unkörperliche dem Körperlichen, das Selige dem Elenden vorzuziehen ist. Daher müssen wir, weil wir ohne Zweifel vor den geschaffenen Dingen dem Schöpfer den Vorrang einräumen, bekennen, daß er im höchsten Maße lebendig ist, alles wahrnimmt und einsieht, daß er nicht sterben, vergehen und sich ändern kann, daß er kein Körper ist, sondern der mächtigste, gerechteste, schönste, beste und seligste Geist, alles überragend.
