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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) De Trinitate Fünfzehn Bücher über die Dreieinigkeit
VIERTES BUCH.

6. Kapitel. Auch in der dreitägigen Grabesruhe Christi erscheint das Verhältnis der Eins zur Zwei.

10. Es handelte sich jedoch hierbei nicht um ganze und volle drei Tage, wie die Schrift bezeugt. Vielmehr wurde der erste Tag, der noch nicht ganz zu Ende war, und der zweite, der schon begonnen hatte, je als ganzer S. 153 Tag gezählt. Der mittlere Tag, das heißt der zweite, ist ein ganz vollständiger Tag zu vierundzwanzig Stunden, zwölf Nacht- und zwölf Tagstunden. Er wurde nämlich am ersten Tag nach der Ausdrucksweise der Juden um die dritte Stunde gekreuzigt. Es war der sechste Tag, ein Sabbat. Um die sechste Stunde wurde er sodann am Kreuze aufgehängt, um die neunte gab er den Geist auf.1 Begraben aber wurde er, als es schon spät war, wie sich das Evangelium ausdrückt.2 Es ist darunter das Ende des Tages zu verstehen. Wo man also auch anfängt, auch wenn man einen anderen Grund dafür finden kann, warum die Annahme, Jesus sei um die dritte Stunde am Kreuze erhöht worden, nicht dem Johannesevangelium3 widerspricht, einen ganzen Tag bringt man nie heraus. Der erste Tag wird also als ein ganzer gerechnet, weil er noch nicht vollständig zu Ende war, wie der dritte als ganzer gerechnet wird, weil er schon begonnen hatte. Die Nacht bis zum Morgengrauen, wo die Auferstehung des Herrn verkündet wurde, gehört nämlich zum dritten Tag. Es deutet uns ja Gott, der sagte, daß aus der Finsternis das Licht leuchten soll,4 auf daß wir durch die Gnade des Neuen Testamentes und durch die Teilnahme an der Auferstehung Christi hören: „Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn“,5 in einer gewissen Weise an, daß der Tag mit der Nacht beginnt. Wie nämlich die ersten Tage wegen des zukünftigen Abfalles des Menschen vom Licht zur Nacht6 gerechnet wurden, so werden diese Tage wegen der Wiederherstellung des Menschen von der Finsternis zum Lichte gerechnet. Von der Todesstunde also bis zur Morgenröte der Auferstehung sind vierzig Stunden, wenn man auch die neunte Stunde selbst mitzählt. Dieser Zahl entsprechen auch die vierzig Tage, die er nach seiner Auferstehung noch auf der Erde verbrachte. Diese Zahl findet sich sehr häufig in S. 154 der Heiligen Schrift, sie soll das Geheimnis der Vollkommenheit in der vierfach geteilten Welt andeuten. Die Zehnzahl hat nämlich eine gewisse Vollkommenheit, und wenn man sie mit vier vermehrt, dann ergibt sich die Zahl vierzig. Vom Abend des Begräbnisses bis zum Morgen der Auferstehung sind sechsunddreißig Stunden, das heißt sechs im Quadrat. Diese Zahl steht in Zusammenhang mit dem Verhältnis der Eins zur Zwei, welches die vorzüglichste Übereinstimmung und Zusammenpassung darstellt. Zwölf steht nämlich zu vierundzwanzig im gleichen Verhältnis wie eins zu zwei, die beiden Zahlen ergeben zusammen sechsunddreißig: eine volle Nacht mit einem vollen Tag und einer weiteren vollen Nacht. Das entbehrt nicht jenes Geheimnisses, von dem ich oben sprach. Zutreffenderweise können wir nämlich den Geist mit dem Tage, den Körper mit der Nacht vergleichen. Der Leib des Herrn war nämlich beim Tode und bei der Auferstehung ein Sinnbild für unseren Geist und ein Beispiel für unseren Leib. So erscheint also das Verhältnis der Eins zur Zwei in jenen sechsunddreißig Stunden, weil zwölf in dem gleichen Verhältnis steht zu vierundzwanzig. Vielleicht kann ein anderer andere Gründe für die Verwendung dieser Zahlen in der Heiligen Schrift ausfindig machen, seien es solche, vor denen den Vorzug verdienen die von mir angegebenen, oder gleich wahrscheinliche oder auch wahrscheinlichere. Daß sie jedoch grundlos in der Heiligen Schrift verwendet werden und daß nicht geheimnisvolle Gründe ihre Verwendung veranlaßten, zu dieser albernen und dummen Behauptung wird sich niemand versteigen. Ich habe meine Gründe aus der im Namen der Kirche von unseren Vorfahren übermittelten Überlieferung oder aus dem Zeugnis der Schrift oder aus dem Wesen der Zahlen und Gleichnisse geschöpft. Kein Nüchterner wird gegen den Verstand, kein Gläubiger gegen die Schrift, kein Friedfertiger gegen die Kirche eine Anschauung vertreten.


  1. Matth. 27, 35―50. ↩

  2. Mark. 15, 42―46. ↩

  3. Joh. 19, 14. ↩

  4. 2 Kor. 4, 6. ↩

  5. Eph. 5, 8. ↩

  6. Gen. 1, 4 f. ↩

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