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Werke Cyprian von Karthago (200-258) De habitu virginum Über die Haltung der Jungfrauen (BKV)
Hauptteil I

Kap. 13. Auch das Schicksal der eitlen Töchter Sions [Is. 3,1() muß den Jungfrauen als warnendes Beispiel dienen.

Auch Isaias erhebt, des Heiligen Geistes voll, seine Stimme und schilt und tadelt die durch Gold und Kleiderpracht verdorbenen Töchter Sions, die an gefährlichen Schätzen Überfluß haben und um der weltlichen Genüsse willen sich von Gott abwenden. „Stolz geworden„, sagt er, „sind die Töchter Sions und sind einhergegangen mit hohem Nacken und mit winkenden Augen, und indem sie beim Einherschreiten der Füße die Gewänder nachschleppen und zugleich mit den Füßen tänzeln. Und demütigen wird Gott die fürstlichen Töchter Sions, und enthüllen wird der Herr ihre Kleidung; und wegnehmen wird der Herr die Herrlichkeit ihres Gewandes und ihren Schmuck und die Haare und die Locken und die kleinen Monde1 und die Nestnadeln S. 73 und die Armspangen und den traubenförmigcn Haarputz und die Armbänder und die Ringe und die Ohrgehänge und die mit Gold und Hyazinth durchwirkten Seidengewebe. Und statt des Wohlgeruchs wird Staub sein, und statt des Gürtels wirst du mit einem Strick umgürtet werden, und statt des goldenen Kopfputzes wirst du eine Glatze haben“2 . Das verurteilt Gott, das brandmarkt er; dadurch, so verkündet er, seien die Jungfrauen verdorben worden, deshalb seien sie von dem wahren und göttlichen Wandel abgefallen. Weil sie stolz wurden, sind sie gefallen, weil sie sich putzten, haben sie sich Schimpf und Schande zugezogen. Die in Seide und Purpur Gekleideten können nicht Christus anziehen; die mit Gold und Perlen und Halsbändern Geschmückten haben den Schmuck des Herzens und des Geistes verloren. Wer sollte nicht das verwünschen und fliehen, was einem anderen schon Verderben gebracht hat? Wer sollte nach dem verlangen und greifen, was als Schwert und Dolch schon den Tod eines anderen herbeigeführt hat? Würde einer, der einen Becher geleert hat, auf den Trunk hin sterben, so wüßtest du, daß das, was er getrunken hat, Gift ist; würde einer, der eine Speise zu sich nimmt, auf ihren Genuß hin umkommen, so wüßtest du, daß das tödlich ist, dessen Genuß zu töten vermochte, und du würdest weder essen noch trinken von dem, wovon du andere zuvor hättest umkommen sehen. Welche Verkennung der Wahrheit, welche geistige Verblendung ist es da nun, nach dem zu verlangen, was stets schon geschadet hat und noch schadet, und dir einzubilden, du selbst werdest nicht gleichfalls durch das zugrunde gehen, wodurch doch, wie du siehst, andere schon zugrunde gegangen sind.


  1. d. i. kleine, mond- oder halbmondförmige Schmuckstücke. ↩

  2. Is. 3, 16 ff. ↩

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On the Dress of Virgins vergleichen
Über die Haltung der Jungfrauen (BKV)

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