Kap. 4. Denn nur durch die Beobachtung der christlichen Zucht können sie Gottes Wohlgefallen finden und sich ihren Lohn sichern.
Nicht unbegründet ist diese Besorgnis, nicht eitel die Angst, die auf den Heilsweg bedacht ist und die zum Leben führenden Gebote des Herrn befolgt, sondern alle Jungfrauen, die sich Christus geweiht und der Begierde des Fleisches entsagend sich fleischlich wie geistlich Gott angelobt haben, sollen auch ihr Werk vollenden, dem ein reicher Lohn in Aussicht gestellt ist, und dürfen für keinen sich zu schmücken, keinem zu gefallen suchen als ihrem Herrn, von dem sie auch den Lohn der Jungfräulichkeit zu erwarten haben. Er selbst sagt ja: „Nicht alle fassen das Wort, sondern nur jene, denen es gegeben ist. Denn es gibt Verschnittene, die aus dem Mutterleib so geboren sind, und es gibt Verschnittene, die von den Menschen gezwungen worden sind, und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen„1 . Ebenso wird auch durch folgenden Ausspruch des Engels auf die Gabe der Enthaltsamkeit hingewiesen und die Jungfräulichkeit gerühmt: „Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich geblieben. Diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin es auch geht“2 . Denn nicht nur den Männern verheißt der Herr die Gnade der Enthaltsamkeit, indem er die Weiber dabei übergeht, sondern weil das Weib ein Teil des Mannes und aus ihm genommen und gebildet worden ist, so spricht Gott in fast allen Schriften nur zu dem zuerst Geschaffenen, weil beide in einem Fleische sind3 und in dem Manne zugleich auch das Weib mitgemeint ist.
