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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Viertes Buch

27. Der Mann, den Abraham von den dreien anbetet, ist Herr, Gott und Richter.

Doch mit ausführlicherem Lehrfortgang geht Gottes Wort weiter. Gott spricht hier zu Abraham; er verheißt, daß Sara gebären werde. Wie er dasitzt, treten danach drei Männer näher; einen betet er an und verehrt ihn als Herrn. Der von ihm Angebetete und Verehrte verspricht zur gleichen Zeit im kommenden Jahr wiederzukommen; und daß Sara dann einen Sohn ihr eigen nennen werde, hat er als Gott dem Abraham zugesagt. Genau der gleiche Mann, den er gesehen hat, spricht später zu dem genau gleichen, (und zwar) betreffs eben dieser Dinge. Eine Änderung findet nur in den Namen statt; von dem Bekenntnis ging nichts verloren. Wenn Abraham auch nur einen Mann erblickt hat, so hat er ihn doch als Herrn angebetet:1 er erkannte nämlich das Geheimnis der zukünftigen Menschwerdung.

Ihm ist auch nicht die rühmende Bezeugung eines solchen Glaubens entgangen, da der Herr im Evangelium S. 199 sagt: „Euer Vater Abraham freute sich darauf, meinen Tag zu sehen, er sah ihn und er hat sich gefreut.”2

Der Mann, den er erblickt, verspricht also für die gleiche Zeit seine Rückkehr. Beachte wohl die Wirkung des Versprechens! Vergiß aber nicht, daß es ein Mensch ist, der verspricht!

Was also sagt die Schrift mit: „Und der Herr suchte Sara heim”?3 Jener Mann ist also der Herr, der hält, was er verspricht. Was folgt aber daraus? „Und Gott tat an Sara, wie er gesprochen hatte.”4 In seinem Sprechen wird er Mann genannt, in der Heimsuchung bezeichnet als Herr, als Gott verkündet in der Erfüllung. Daß ein Mann gesprochen habe, weißt du sehr wohl, er, der dem Abraham erschienen ist und zu ihm gesprochen hat. Wie denn kannst du (ihn als) Gott nicht kennen, da dieselbe Schrift, wen sie Mann genannt hatte, auch als Gott bekennt? Denn sie hat ja gesagt: „Und Sara empfing und gebar dem Abraham in ihrem Alter einen Sohn, und zu der Zeit, wie der Herr es ihr versprochen hatte.”5 Aber der Mann hatte doch von seinem (Wieder) kommen gesprochen. Glaub nur, daß es nur ein Mann ist, wenn eben nicht (es der Fall wäre, daß) er Gott und Herr ist! Zieh doch in Betracht, worum es sich handelt! Doch gewiß deswegen wird er kommen, damit Sara empfange und gebäre: lerne (daraus), was Glauben ist! Der Herr und Gott kam deswegen, damit Sara empfange und gebäre. In der Macht Gottes hat es der Mann gesprochen, in der Kraft Gottes hat Gott es gewirkt. So bezeichnet er sich also durch Wort und Tat als Gott.

Von den drei erblickten Männern gehen danach zwei weg; doch wer verweilt, ist Gott und Herr. Doch nicht nur Gott und Herr ist er, sondern auch Richter. Denn Abraham trat vor den Herrn hin und sagte: „In keiner Weise wirst du dieses Wort erfüllen, den Gerechten zugleich mit dem Ungerechten zu töten: so wird der Gerechte gelten wie der Ungerechte. Keineswegs wirst du S. 200 dieses Gericht vollziehen, der du über die ganze Erde richtest.”6 In seinem ganzen Gespräch erweist Abraham seinen Glauben, dessetwegen er gerechtfertigt wurde;7 aus den dreien erkennt er seinen Herrn, betet ihn allein an und bekennt ihn so als Herrn und Richter.


  1. Gen. 18, 2 f. ↩

  2. Joh. 8, 56. ↩

  3. Gen. 21, 1. ↩

  4. Gen. 21, 1. ↩

  5. Gen. 21, 2. ↩

  6. Gen. 18, 25. ↩

  7. Vgl. Röm. 4, 3. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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