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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Hilary of Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Fünftes Buch

16. Er hat ihn als den gerechten Richter erkannt. Nach dem eigenen Geständnis der Irrlehrer ist Gott allein der gerechte Richter.

Ich frage: Wer ist denn dieser Gott, der Sodoma und Gomorrha bis in den Grund hinein vernichtet? Der Herr läßt nämlich (Vernichtungs-) regen fallen vom Herrn herab:1 nicht etwa also wahrer Herr vom wahren Herren her? Oder was denn anderes als (dies bedeutet) Herr vom Herrn her? Oder was anderes als die Bezeichnung der Person(en) willst du in „Herrn und Herrn” dir ausdenken?

Bedenk es wohl, daß du denselben als alleinigen gerechten Richter bekannt hast, den du als alleinigen wahren Gott bekannt hast!2 Sieh es doch ein, daß der S. 234 Herr, der vom Herrn herab Regen fallen läßt, nicht etwa den Gerechten zusammen mit dem Gottlosen erschlägt, sondern die ganze Erde richtet, und daß er Herr und gerechter Richter ist und vom Herrn herab Regen fallen läßt. Bei all diesen Tatsachen frage ich dich, wen du den einzigen gerechten Richter genannt haben möchtest. Denn vom Herrn herab läßt der Herr Regen fallen; und denjenigen wirst du als gerechten Richter nicht ablehnen, der vom Herrn herab den Regen sendet. Denn Abraham, der Vater der Völker, nicht der Ungläubigen, hat gesagt: „In keiner Weise wirst du dieses Wort verwirklichen, daß du den Gerechten zugleich mit dem Ungerechten niederschlägst, und daß der Gerechte sein wird wie der Ungerechte. Der du Richter bist über die ganze Erde, wirst in keiner Weise dieses Gericht vollziehen.”3

Dieser gerechte Richtergott muß also auch wahrer Gott sein. Ich fasse dich, Ungläubiger, bei deiner eigenen Lüge. Noch bringe ich nicht auf Grund der Evangelien vor, daß der Richter zugleich Gott ist; das Gesetz schon hat mir gesagt, daß der Richter (zugleich) Gott ist. Nimm dem Sohn das Richter-sein, um ihm seine wahre Göttlichkeit zu nehmen! Denn genau denselben hast du als alleinigen wahren Gott wie als alleinigen gerechten Richter bekannt; und wen du als gerechten Richter lehrst, den kannst du nach deiner eigenen Schlußweise als wahren Gott nicht ablehnen. Wer Richter ist, der ist Herr, ist mächtig zu(r Erfüllung) jedes Wortes, ist Bürge der ewigen Segnungen, ist Richter der Frommen und Unfrommen, ist Abrahams Gott, ist von ihm angebetet worden: erdichte doch wenigstens durch diese ehrfurchtlose und törichte Zudringlichkeit deines Wortes irgend etwas, auf das hin er nicht wahr(er Gott) ist.


  1. Gen. 19, 24. ↩

  2. Vgl. dazu Buch 4, 8 und insbesondere Ps. 7, 12 [hebr. Ps. 7, 12]. ↩

  3. Gen. 18, 25. ↩

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Translations of this Work
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Contents

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