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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Sechstes Buch

34. Zuerst hatten sie seine Sendung aus Gott erkannt, aber noch nicht das Wesen seiner Geburt angenommen.

Hier haben die heiligen Apostel seinen Ausgang aus Gott nicht etwa als eine Sendung von Gott erkannt ― denn in jedem Wort, das er früher gesprochen hatte, hatten sie es oft gehört, daß er seine Sendung lehrte ―, sondern dadurch, daß sie von seinem Ausgang aus Gott hören, erkannten sie eben durch seinen Ausgang aus Gott die Wahrheit seines Wesens, indem sie sein Wesen S. 307 als Gott aus seinen Werken erkannten; sagten sie doch: „Jetzt also wissen wir, daß du alles kennst, daß du es nicht notwendig hast, daß jemand dich befrage: darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist.”1 Denn deswegen glauben sie an seinen Ausgang aus Gott, weil er kann und wirkt, was nur ein Gott vermag. Nicht dieses gibt (dem Glauben) die Vollendung, (zu glauben,) daß er als göttliches Wesen vom Vater her gekommen sei, sondern dieses, daß er von Gott ausgegangen sei.2 Danach wird als Glaube befestigt, was sie jetzt zum erstenmal hören. Denn als der Herr beides gesagt hatte: „Ich bin von Gott ausgegangen” und „Vom Vater her bin ich in die Welt gekommen”,3 da verwunderten sie sich gar nicht mehr über das, was sie oft gehört hatten: „Und vom Vater her bin ich in diese Welt gekommen.” Ihre Antwort aber bezeugte den Glauben und die Erfassung dieses Wortes: „Ich bin vom Vater ausgegangen.” Denn nur zu diesem Zweck gaben sie ihre Antwort mit den Worten: „Deswegen glauben wir, daß du vom Vater ausgegangen bist;” sie fügen auch nicht hinzu: und vom Vater her bist du in diese Welt gekommen.

Wenn das eine ausdrücklich bekannt, das andere mit Schweigen übergangen wird, so gab die Neuheit des Ausspruches (Jesu) den Anlaß zum Bekenntnis; die Einsicht in die Wahrheit aber gab Anlaß zu der feierlichen Bekräftigung ihres Bekenntnisses. Sie wußten zwar, daß er als Gott alles vermöge, aber die Lehre von seiner Geburt hatten sie sich noch nicht angeeignet; und von wem sie die Sendung von Gott her kannten, dessen Ausgang aus Gott kannten sie trotzdem nicht. Indem sie jene unaussprechliche und vollkommene Geburt des Sohnes kraft seines Wortes erkannten, gestanden sie jetzt, daß er mit ihnen ohne Rätsel gesprochen habe.


  1. Joh. 16, 30. ↩

  2. Also nicht die Menschwerdung, sondern die Göttlichkeit. ↩

  3. Joh. 16, 28. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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