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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Sechstes Buch

46. Unentschuldbar ist, wer die Gottessohnschaft Christi leugnet. Für Christus wird er den Antichrist hinnehmen.

Das ist nicht mehr nur menschlicher Irrtum; und es ist auch nicht nur ein Versehen der Unwissenheit, den Gottessohn zu leugnen, wo man über den Gegenstand der Leugnung überhaupt nicht in Unwissenheit sein darf. Gottes Sohn wird als ein Geschöpf hingestellt, das aus dem Nichts heraus sein Dasein gewonnen hat. Wenn das weder der Vater gesprochen noch der Sohn bezeugt noch der Apostel gelehrt hat, und man das doch zu behaupten wagt, das heißt nicht nur, Christus nicht kennen, sondern ihn hassen.

Denn wenn der Vater von seinem Sohn sagt: „Dieser S. 322 ist”;1 und der Sohn von sich selbst sagt: „Wer mit dir spricht, der ist es”;2 und Petrus bekennt: „Du bist es”;3 und Johannes bezeugt: „Dieser ist es in Wahrheit”;4 und Paulus immer wieder die Lehre vom eigenen Sohn verkündet: dann sehe ich keinen anderen Grund zur Leugnung als eben den Haß, da, wo bei bösem Willen unkundiger Irrtum nicht als Entschuldigung dienen kann.

So spricht ― aber nur vorläufig ― so spricht durch das Kommen seiner Verkünder und Vorläufer5 jener selbst, der später im Antichrist sein Wort sprechen wird. Er bringt das heilwirkende Bekenntnis des Glaubens durch seine neuzeitlichen Versuche in Unruhe, um zuerst die Erkenntnis des wesens-wahren Sohnes aus unserem Bewußtsein herauszureißen, bloß, weil wir so glauben, um dann auch den anderen Namen (der wirklichen göttlichen Sohnschaft) auszuschließen, eben weil es sich um eine Kindschafts-annahme handele. Denn nach wessen Lehre Christus ein Geschöpf ist, nach eben dem ist notwendig der gleiche Christus auch der Antichrist. Denn ein Geschöpf hat nicht die Eigentümlichkeit der Sohnschaft; und jener (der Antichrist) bezeichnet sich lügnerischerweise als Sohn Gottes; von wem dieser (Christus) also als Sohn Gottes geleugnet wird, der glaubt dann folglich an jenen (den Antichrist) als an Christus.


  1. Matth. 3, 17. ↩

  2. Joh. 9, 37. ↩

  3. Matth. 16, 16. ↩

  4. 1 Joh. 5, 20. ↩

  5. per ... prophetas ac praevios. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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