47. Zur Erlangung des Heiles wird zuvor der Glaube an den Sohn Gottes gefordert.
Was für Hoffnungen jagst du nach, du aufgeblasener Wahnwitz? Mit welchem Heilsvertrauen behauptest du lästerlichen Mundes, Christus sei eher ein Geschöpf als Sohn Gottes? Längst mußtest du auf Grund der Evangelien dieses Glaubensgeheimnis kennen und festhalten.
Denn wenn auch der Herr alles vermag, so forderte er doch die Verdienstlichkeit des Bekenntnisses von S. 323 jedem einzelnen, der um eine Wirkung seiner (Wunder-) macht bat. Denn das Bekenntnis dessen, der bat, gab dem wirklich keine Kraft, der die Kraft Gottes ist: es war nämlich Lohn für die Gläubigkeit, dies (d. h. das Wunder) zu verdienen.
Als nämlich Martha für den Lazarus bat, fragte er sie, ob sie daran glaube, daß diejenigen in Ewigkeit nicht sterben würden, die an ihn glaubten; da sprach sie daraufhin den Glauben dessen aus, was sie wußte: „Gewiss, Herr, ich habe den Glauben gefunden, daß du Christus bist, der Sohn Gottes, der du in diese Welt gekommen bist;”1 dieses Bekenntnis bedeutet die Ewigkeit, und jener Glaube stirbt nicht. Martha bat um das Leben ihres Bruders; und darum befragt, ob das ihr Glaube sei, hat sie es so als ihren Glauben bekannt.
Ich frage: was für ein Leben erwartet, der das leugnet, oder von wem (erwartet er es), da doch dies allein das Leben ist, diesen Glauben zu haben? Groß ist nämlich das Geheimnis dieses Glaubens, und vollkommen ist die Seligkeit dieses Bekenntnisses.
-
Joh. 11, 27. ↩