• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Hilaire de Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Sechstes Buch

48. Von dem Blinden, der schon das Augenlicht wieder hat, wird zu seinem Seelenheil das gleiche gefordert.

Dem Blindgeborenen hatte der Herr gütig das Augenlicht geschenkt, und der Herr der Natur hatte den Fehler der Natur genommen. Weil dieser Blinde zum Ruhme Gottes geboren war, damit in Christi Tun Gottes Tun erkennbar würde, deshalb wurde von ihm kein Glaubensbekenntnis erwartet; wer aber nach dem Geschenk des Augenlichtes den Geber dieses seines so großen Geschenkes nicht kannte, der verdiente später dieses, den Glauben kennenzulernen. Denn die Behebung der Blindheit brachte (noch) nicht das ewige Leben. Deswegen fragt ihn der Herr nach der Gesundung und nach der S. 324 Ausstoßung aus der Synagoge: „Glaubst du an den Sohn Gottes?”1 Er sollte den Verzicht auf die Synagoge nicht als einen Verlust betrachten; dieses Glaubensbekenntnis gab ihm dafür die Unsterblichkeit. Als er, noch in Ungewißheit, zur Antwort fragte: „Wer ist es, Herr, daß ich an ihn glaube?”,2 da wollte er (Jesus) nicht, daß die Unkenntnis dessen bliebe, den er nach dem Gewinn des Augenlichtes mit der Erkenntnis eines so hohen Glaubens beschenkte; deswegen sagte er zu ihm: „Du hast ihn gesehen; und wer mit dir spricht, der ist es.”3

Hat etwa der Herr von diesem wie von den übrigen, die um Heilung baten, das Bekenntnis des Glaubens dafür verlangt, daß er die Gesundung sich verdiene? In keiner Weise. Denn er hat das ja zum Blinden gesprochen, der das Sehvermögen schon hatte; sondern nur deswegen, damit jener antworte: „Ich glaube, Herr.”4 Denn die gläubige Antwort sollte nicht die Heilung von der Blindheit bringen, sondern die Gesundung zum Leben.

Die Beweiskraft dieses Wortes wollen wir sorgfältig abwägen. Der Herr fragt: „Glaubst du an den Sohn Gottes?” Wenn also wirklich ein irgendwie beschaffenes Bekenntnis nur an Christus die Vollendung des Glaubens bedeutete, hätte das Wort gelautet: „Glaubst du an Christus?” Weil aber fast alle Irrlehrer dieses Wort im Munde führen würden, daß sie nämlich Christus bekennten, seine Sohnschaft aber leugneten, deswegen wird das zum Glauben gefordert, was Christus eigentümlich ist, daß man nämlich an den Sohn Gottes glaube. Was nützt es aber, den Glauben an den Sohn Gottes gefunden zu haben, wenn man an ein Geschöpf glaubt? Denn von uns wird ein solcher Christusglaube gefordert, daß er nicht Geschöpf, sondern Sohn Gottes sei.


  1. Joh. 9, 35. ↩

  2. Joh. 9, 36. ↩

  3. Joh. 9, 37. ↩

  4. Joh. 9, 38. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (468.76 kB)
  • epubEPUB (497.40 kB)
  • pdfPDF (1.69 MB)
  • rtfRTF (1.45 MB)
Traductions de cette œuvre
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité