34. Wer den Sohn kennt, kennt auch den Vater.
[Forts. v. S. 376 ] Denn so heißt es weiterhin: „Wenn ihr mich kennt, dann kennt ihr auch meinen Vater.”1 Als Mensch nimmt man Jesus Christus wahr: wie aber wird der Vater erkannt sein können, wenn er erkannt ist, da doch die Apostel in ihm den Zustand ihres eigenen Wesens, d. h. eines Menschen erkennen, und da doch der von körperhafter Leiblichkeit freie Gott nicht in dieser Schwachheit körperhafter Leiblichkeit erkennbar ist?
Der Herr behauptete aber ausdrücklich das Wesen der väterlichen Göttlichkeit in dem Geheimnis des angenommenen Leibes und hielt sich dabei an diese Folge: „Wenn ihr mich kennt, dann kennt ihr auch den Vater, und von jetzt an werdet ihr ihn kennen und ihr habt ihn gesehen.” Die Zeit des Schauens hat er von der Zeit des Erkennens getrennt. Denn von wem er sagt, daß er erst noch erkannt werden soll, von demselben sagt er, daß man ihn schon gesehen habe, damit sie von der Zeit dieser jetzt erfolgten Offenbarung ab das Wissen an das schon längst in ihm erschaute Wesen hinnähmen.
-
Joh. 14, 7. ↩