8. Ein Ausspruch des hl. Paulus über das Eins-sein.
Nicht unsere Einfälle tragen wir vor, noch erdichten wir aus dem verderbten Sinn der Worte einiges Lügnerische, um mit dem Hinnehmen durch die Hörer unser Spiel zu treiben; wir halten uns vielmehr an die Vorlage der gesunden Lehre;1 wir denken und lehren, was lauter ist. Der Apostel lehrt nämlich, daß diese Einheit der Gläubigen aus dem Wesen der Sakramente heraus gewirkt sei; er schreibt an die Galater: „Ihr alle habt Christus angezogen, die ihr in Christus getauft seid. Da gibt es (unter euch) weder Juden noch Griechen, da gibt es (unter euch) weder Sklaven noch Freie, da gibt es (unter euch) weder Mann noch Weib; denn alle seid ihr eines in Christus Jesus.”2 Was bei solcher Verschiedenheit der Völker, der Stände, der Geschlechter eines S. 17 ist, stammt das etwa aus dem Zusammengehen der Willensentschlüsse oder aus der Einheit des Sakramentes, da für diese die Taufe nur eine ist und alle den einen Christus angezogen haben? Was soll hier also die Einhelligkeit der Gesinnungen bewirken, weil sie dadurch eines sind, daß sie mit dem einen Christus durch die eine Taufe bekleidet werden?