51. „Abbild” Gottes.
Ahnst du allmählich, was es heißt, Gottes Abbild zu sein? Daß nämlich alles in ihm durch ihn erschaffen S. 58 werde. Wenn in ihm alles erschaffen wird, so bemerke wohl, daß derjenige alles in ihm erschaffe, dessen Abbild er ist. Wenn aber alles durch ihn erschaffen wird, was in ihm erschaffen wird, so erkenne, daß in demjenigen, der Abbild ist, auch das Wesen dessen inne-sei, von dem er Abbild ist. Durch sich nämlich erschafft er, was in ihm erschaffen wird, so wie auch durch ihn alles versöhnt wird in ihm. Wenn es in ihm versöhnt wird, so erfasse in ihm das Wesen der väterlichen Einheit, die in ihm alles mit sich versöhnt! Wenn durch ihn alles versöhnt wird, so bemerke, daß er in sich mit dem Vater alles versöhnt, was er durch sich versöhnt!
Derselbe Apostel sagt nämlich: „Alles aber (stammt) von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt hat und uns das Werk der Versöhnung geschenkt hat; denn Gott hat die Welt in Christus mit sich versöhnt.”1 Vergleiche damit die ganze Offenbarung des Glaubens der Evangelien! Wer nämlich in dem Gesehenen gesehen wird, wer in dem Wirkenden wirkt, wer in dem Sprechenden spricht,2 derselbe versöhnt in dem, der versöhnt. In ihm und durch ihn findet die Versöhnung deswegen statt, weil der Vater vermöge des nicht-unterschiedenen Wesens in ihm blieb und selbst durch ihn und in ihm die Welt durch die Versöhnung sich zurückgab.