9. Unser Begrabenwerden und Auferstehen in Christus.
Das Geheimnis seines Wesens und unserer Erhebung hat er also dargelegt, da in ihm die Fülle der Gottheit1 S. 75 bleibt und wir dadurch in ihm durch seine Menschwerdung erfüllt werden. Danach spricht er von der übrigen Veranstaltung des menschlichen Heiles: „In ihm seid ihr auch beschnitten, aber nicht mit einer Beschneidung, die von der Hand gemacht wurde durch Entfernung körperlichen Fleisches; ihr seid vielmehr in der Beschneidung Christi mitbegraben mit ihm in der Taufe, in dem ihr zugleich mitauferstanden seid durch den Glauben an das Wirken Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.”2
Wir werden also beschnitten, aber nicht in fleischlicher Beschneidung, sondern mit der Beschneidung Christi, d. h. durch die Wiedergeburt zu einem neuen Menschen.3 Denn da wir durch seine Taufe mitbegraben werden, so müssen wir aus dem alten Menschen heraus sterben, weil die Wiedergeburt der Taufe die Kraft der Auferstehung ist. Diese Beschneidung Christi ist nicht dies, des Fleisches der Vorhaut beraubt zu werden, sondern dies, ganz mit ihm zu sterben und dadurch ganz mit ihm nachher zu leben. In ihm erleben wir nämlich die Auferstehung durch den Glauben an denjenigen Gott, der ihn von den Toten auferweckt hat. An denjenigen Gott muß man also glauben, durch dessen Wirken Christus von den Toten auferweckt worden ist; denn dieser Glaube feiert in Christus Auferstehung zugleich mit ihm.