33. Die wahre Gottheit Christi.
Obwohl ich also weiß, daß die langwierigen Klarstellungen der schwierigen Fragen für die Erwartungen der Leser beschwerlich sind, so glaube ich doch durch die einstweilige Verschiebung des Aufweises der ganzen Wahrheit, nicht ohne einigen Vorteil für den Glauben, Verständnis dafür zu finden, wenn ich mit eben diesen Worten des Evangeliums gegen dich, Irrlehrer, kämpfe.
Du hörst das Bekenntnis des Herrn: „Das aber ist das ewige Leben, daß sie dich kennen, den alleinigen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus.”1 Ich frage, was davon die Meinung könnte aufkommen lassen, daß Christus nicht wahrer Gott sei. Denn jetzt S. 104 bietet sich dir keine andere, untergeschobene Bezeichnung dafür, was du über Christus glauben sollst. Du hast da nichts als „Jesus Christus”; nicht Menschensohn, wie er von sich zu sprechen pflegt; nicht Sohn Gottes, wie er von sich zu bekennen gewohnt ist; nicht lebendiges Brot, das vom Himmel herabsteigt, was er von sich zum Ärgernis für viele oft sagt.2 Er sagt vielmehr: „dich, den alleinigen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus.” Alle Gewohnheit für seine Vornamen und Zunamen hat er beiseite gelassen, seien sie wesensgemäß, seien sie angenommen; wenn nämlich der alleinige wahre Gott, den es zu bekennen gilt, und Jesus Christus die Ewigkeit gewähren, dann sollte doch zweifelsohne Jesus Christus insofern bezeichnet werden, als er Gott ist.