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Œuvres Hilaire de Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zehntes Buch

58. Die Seele gehört nicht Gott an.

[Forts. v. S. 214 ] Aber auch nicht wird jemand, der noch seiner Vernunft mächtig ist, Gott die Seele angehörig sein lassen, obwohl es oft in der Schrift heißt, daß die Seele Gottes die Sabbatfeiern und Neumondfeste hasse und auch an einigen Wohlgefallen habe.1 Aber man ist gewohnt, dieses in derselben Sprechweise bezeichnet zu finden, in der man auch die Hände und die Augen und die Finger und den Arm und das Herz dem körperlosen Gott zuschreibt. Da nämlich nach dem Wort des Herrn der Geist Fleisch und Bein nicht besitzt,2 so kommen demjenigen, der ist und nicht verändert wird,3 keine Glieder von Körperteilen zu, um seine Festigkeit sicherzustellen. Vielmehr bleibt das einfache und selige Wesen das eine Ganze, das alles es ist. Gott wird also nicht in körperhafter Weise durch das Tun der inneren Seele zum Leben beseelt, er lebt vielmehr als Leben sich selbst.


  1. Is. 1, 14; 3 Kön. 18, 38 [= 1 Kön. nach neuerer Zählart]. ↩

  2. Luk. 24, 39. ↩

  3. Mal. 3, 6. ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
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