40. Der Grund für die Unterwerfung Christi: daß nämlich Gott alles in allem sei.
Er herrscht aber in eben diesem seinem Leibe, der schon verherrlicht ist, bis er nach der Vernichtung der Machthaber und der Niederwerfung des Todes die Feinde sich unterwirft. Und zwar ist von dem Apostel diese Anordnung gewahrt, daß den Machthabern und Mächten die Vernichtung, den Feinden aber die Unterwerfung zugedacht ist. Nach deren Unterwerfung wird er demjenigen unterworfen, der ihm alles unterwirft, der Herr nämlich, „damit Gott alles sei in allem”,1 nachdem dem Wesen unseres angenommenen Leibes (d. h. dem Leibe Christi) das Wesen der väterlichen Göttlichkeit mitgeteilt ist. Deswegen nämlich wird Gott alles in allem sein, weil er, aus (seinem Wesen als) Gott und Mensch heraus, als der Mittler Gottes und der Menschen2 gemäß der Heilsveranstaltung auf Grund dieser Heilsveranstaltung sowohl besitzt, was leiblich S. 269 ist, als auch in allem auf Grund der Unterwerfung erlangen wird, was Gottes ist, damit er nicht nur teilweise Gott sei, sondern Gott in seiner Ganzheit.
Es gibt also keinen anderen Grund für seine Unterwerfung, (als den,) daß Gott alles sei in allem; in keiner Weise bleibt in ihm das Wesen des irdischen Körpers zurück, so daß er vorher zwei (Personwesen) in sich umschloß und jetzt nur Gott sei; der Körper wird nicht weggeworfen, sondern durch die Unterwerfung hinübergetragen; er wird auch nicht durch Aufgehen zum Verschwinden gebracht, sondern aus der Verherrlichung heraus verändert. Er (Christus) nimmt für sich als den Gott eher den Menschen an, als daß er den Gott um des Menschen willen verlöre. Deswegen aber wird er unterworfen, nicht etwa zum Nichtsein hin, sondern damit Gott alles sei in allem. Im Geheimnis der Unterwerfung bewirkt er es, zu sein und zu bleiben, was er nicht ist (nämlich Mensch); es steht aber nicht so um ihn, daß er beim Aufhören (seiner Herrschaft durch die Übergabe an Gott) so seiner entrate, daß er nicht (mehr) Dasein habe.