2. Sicher ist die Wahrheit über den Glauben an den Sohn.
[Forts. v. S. 280 ] Nicht stützen wir uns aber auf unsichere und nicht auf müßige Hoffnungen, wie die Seeleute. Oft fahren sie mehr auf gutes Glück als auf erfahrene Zuversicht hin auf See, und die wirren und unbeständigen Winde lassen sie entweder im Stich oder werfen sie aus der Fahrtrichtung. Uns jedoch steht auf das Geschenk des eingeborenen Gottes hin der Geist unzertrennlichen Glaubens für immer bei und geleitet uns in unbeirrter Fahrt bis zum ruhigen Ziel hin. Denn wir kennen den Herrn Christus nicht als ein Geschöpf, weil er es nicht ist: auch nicht als ein Gebilde, weil er der Herr aller Gebilde ist: wir kennen ihn als Gott, als den eigenen göttlichen Sohn Gottes des Vaters.
Aus gnädiger Güte werden wir zwar alle als Söhne Gottes bezeichnet und angenommen.1 Jener aber ist der einzige wahre Sohn Gottes des Vaters, Sproß in Wahrheit und im Vollsinn; er hat sein Dasein immer, aber nur in der wechselseitigen Erkenntnis.2 Unser rechtgläubiges Bekenntnis ist aber einzig dieses, nicht nur eine angenommene (Adoptiv-) Kindschaft zu bekennen, sondern eine wirkliche, nicht eine Erwählung dazu, sondern eine Zeugung. Wir lehren nämlich nicht, er sei erschaffen oder nicht geboren. Denn wir stellen weder den Schöpfer den Geschöpfen gleich, noch sprechen wir lügnerisch von einer Geburt ohne Zeugung. Nicht hat durch sich sein Dasein, wer es durch die Geburt hat. Nicht auch ist nicht geboren, wer Sohn ist. Auch kann jemand, der Sohn ist, die Sohnschaft nicht anders als durch Geburt erhalten.