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Œuvres Hilaire de Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

5. Christus darf nicht Geschöpf genannt werden.

Das wird nach der Glaubenslehre der Apostel und der Evangelien ersichtlich auf den Sohn bezogen, durch den alles erschaffen ist. Wie aber soll er dem gleichgesetzt werden, was er geschaffen hat, und wie soll er denjenigen Wesensnamen besitzen, der allem zu eigen ist? Zunächst doch weist menschlicher Erkenntnissinn es zurück, den Schöpfer Geschöpf sein zu lassen, da doch die Schöpfung durch den Schöpfer besteht. Wenn er Geschöpf ist, dann ist er der Vergänglichkeit unterworfen, der Erwartung verhaftet, der Dienstschaft pflichtig. Denn der gleiche selige Apostel Paulus sagt: „Denn die lange Erwartung der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit S. 283 unterworfen, aber nicht freiwillig, sondern wegen dessen, der sie in Hoffnung unterworfen hat. Denn auch die Schöpfung wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit zur Freiheit der Klarheit der Söhne Gottes.”1 Wenn Christus also ein Geschöpf ist, dann befindet er sich unter der Hoffnung ferner Erwartung notwendig in Unsicherheit; und seine langdauernde Erwartung baut dann notwendig mehr auf das, was uns einmal zukommen soll; und in dieser Erwartung ist er notwendig der (möglichen) Nichtigkeit ausgesetzt, und kraft der zwangsläufigen Unterwerfung ist er nicht aus freien Stücken unterworfen. Wenn er aber nicht aus freien Stücken unterworfen ist, dann ist er notwendig auch Sklave; wenn er aber Sklave ist, dann verharrt er in vergänglichem Wesen. Denn von all dem lehrt der Apostel, daß es der Geschöpflichkeit eigentümlich sei; durch ferne Erwartung soll sie davon befreit werden und entsprechend menschgemäßer Herrlichkeit erstrahlen.

Welch unweise und falschgläubige Lehre über Gott, ihn durch die schmachvolle Behauptung der Geschöpflichkeit solchen Spöttereien auszusetzen, daß er hoffe, daß er diene, daß er gezwungen, daß er vergänglich sei, daß er befreit werde, nach unserer (der Menschen), nicht nach seiner Eigenart, da wir doch von dem Seinigen aus zu etwas (Andersartigem) erhoben werden!


  1. Röm. 8, 19―21. ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
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