10. Der Ausdruck „Aus dem Schoß” wurde zur Bezeichnung der wahren Geburt benutzt.
[Forts. v. S. 287 ] Das Herz wird also vorgelegt zur Bezeichnung des Willens, die Augen zu der des Sehens, die Hände zu der des Tuns, obwohl Gott doch außerhalb aller teil-durchsetzter Vergleichbarkeit sowohl will als auch leitet als auch handelt, und nur eben dies durch das Herz wie durch die Augen wie durch die Hände ausgedrückt werden soll. Ist da nicht der Ausdruck, daß er aus dem Schoß gezeugt hat, ein Aufweis der wahren Geburt? (So heißt es) nicht etwa, weil er wirklich aus dem Schoß gezeugt hat, wie er auch nicht mit der Hand wirkt und auch nicht mit Augen sieht und auch nicht durch das Herz seine Willensentschlüsse faßt: sondern weil er vermöge dieser Ausdrucksweise in Wahrheit alles wirkt und sieht und will. So auch hat er vermöge des Ausdrucks „Schoß” in Wahrheit aus sich seinen Sohn gezeugt, aber nicht unter Mitwirkung des Schoßes, sondern zur Bekundung der Wahrheit, wie er auch durch Körperteile weder will noch sieht noch wirkt, sondern der Benennungen dieser Glieder sich bedient, um mit Hilfe des Körperhaften die Kraft unkörperlicher Wirkweise verständlich zu machen.