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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

37. Nicht vermöge der Zeit, wohl aber vermöge der Ewigkeit geht die Weisheit dem Zeitbeginn vorauf.

Damit aber nicht die Erschaffung und Gründung dem Glauben an die göttliche Geburt widerstreite, deswegen heißt es weiter: „Bevor er die Erde erschuf, bevor er die Berge feststellte, vor allen Hügeln zeugte er mich.”1 S. 309 Schon vor der Erde ist also gezeugt, wer vor Zeitbeginn gegründet ist: und nicht nur vor der Erde, sondern auch vor den Bergen und Hügeln. Weil jedoch die Weisheit von sich spricht, so sagt sie damit mehr, als man (vorerst) vernimmt. Alles nämlich, was zur Erkennbarkeit der Unendlichkeit gesagt wird, muß derart sein, daß sie nicht irgendeinem Ding oder einem Geschlecht gegenüber hinsichtlich der Zeit an zweiter Stelle steht. Zum Erweis der Ewigkeit werden jedoch Zeitbestimmungen in keiner Weise verwendbar sein. Denn nur dadurch, daß etwas später als das andere ist, macht es noch nicht den Ausgangspunkt der Unendlichkeit klar, weil es ja selbst einen zeitlichen Anfangspunkt besitzt. Was ist es nämlich Großes, daß Gott den Herrn Christus vor der Erde gezeugt habe, da der Ursprung der Engel noch früher als die Erschaffung der Erde erfunden wird? Oder wozu soll von demjenigen, von dem es heißt, daß er vor der Erde gezeugt sei, noch offenbar gemacht werden, daß er auch vor den Bergen, und nicht nur vor den Bergen, sondern auch vor den Hügeln geboren sei, da doch die Bezeichnung der Hügel der von den Bergen nachgeordnet ist, die Erkenntnis der Berge aber später als die Erde liegt? Man kann also nicht des Glaubens sein, dies sei deswegen gesagt, daß man sein (vorzeitliches) Dasein im Vergleich zu den Hügeln und den Bergen und der Erde erkennen solle, von ihm, der vermöge seiner ewigen Unendlichkeit auch demjenigen noch zuvorliegt, was vor der Erde und den Bergen und den Hügeln da ist.


  1. Sprichw. 8, 25 f. (LXX). ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

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