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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Hilary of Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

56. Der Heilige Geist ist unaussprechlich.

Für mich aber ist unaussprechlich, dessen Worte für mich unaussprechlich sind. Denn wie darin, daß vor ewigen Zeiten dein Eingeborener aus dir geboren wurde, alle Mehrdeutigkeit des Ausdrucks und Schwierigkeit des Erkennens schwindet und nur dieses Dauer hat, daß er geboren ist: so halte ich es auch mit vollem Bewußtsein fest, daß aus dir durch ihn (den Sohn) dein Heiliger Geist sein Dasein hat, wenn ich es auch mit meinem Sinn nicht erfasse.

S. 328 Denn vor deiner Geistigkeit bin ich schwach, nach dem Worte deines Eingeborenen: „Wundere dich nicht darüber, daß ich dir gesagt habe, ihr müßtet von neuem geboren werden! Der Geist weht, wo er will, und du hörst seine Stimme; aber du weißt nicht, woher er komme und wohin er gehe. So ist es mit jedem, der aus dem Wasser und dem Heiligen Geist geboren ist.”1 Den Glauben an meine Wiedergeburt besitze ich zwar und kenne ihn doch nicht; und was ich (noch) nicht weiß, ist mir schon Besitz. Ohne daß ich es wahrnehme, werde ich wiedergeboren, mit der Wirkung der Wiedergeburt.

Für den Geist aber gibt es keine Schranke: er spricht, wann er will und was er will und wo er will. Und von wem man den Grund für sein Kommen und Gehen nicht weiß ― wenn man auch bewußt um sein Hinzutreten weiß ―: dessen Wesen soll ich unter die Geschöpfe rechnen und mit einer Bestimmung über seinen Ursprung umgrenzen? Zwar ist alles durch den Sohn erschaffen, der bei dir, Gott, im Anfang als das Gott-Wort war, so sagt es dein (Künder) Johannes.2 Daß alles Sichtbare und Unsichtbare im Himmel und auf Erden in ihm erschaffen sei, führt ferner Paulus aus.3 Und wenn er hervorhebt, es sei alles in Christus und durch Christus erschaffen, so hat er geglaubt, hinsichtlich des Heiligen Geistes sei dies eine ihm Genüge tuende Kennzeichnung, daß er diesen Geist den deinen nennt. Mit diesen, eigens für dich erwählten Männern bin ich dieser (gleichen) Meinung: wie ich von deinem Eingeborenen über die Fassungskraft meiner Einsicht hinaus nach deren Maßgabe nichts behaupte als nur seine Geburt, so auch werde ich nach deren Maßgabe über das Meinen menschlichen Geistes hinaus von deinem Heiligen Geiste nichts anderes aussagen, als daß er dein Geist sei. Mir geht es nicht um unnützen Wortkampf, sondern um das unwandelbare Bekenntnis unbedenklichen Glaubens.


  1. Joh. 3, 7 f. ↩

  2. Joh. 1, 1. 3. ↩

  3. Kol. 1, 16. ↩

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Translations of this Work
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Contents

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