5. Aus den (heiligen) Schriften erfährt er, was Gott sei, nämlich ewig.
S. 69 Indem ich also dieses und vieles andere Derartige abwägend bedachte, verfiel ich auf diejenigen Bücher, als deren Verfasser die hebräische gläubige Überlieferung den Moses und die Propheten bezeichnete, in denen unter der Selbstbezeugung des Schöpfergottes dies enthalten ist: „Ich bin, der ich bin”;1 und wiederum: „Dies sage den Kindern Israels: der da ist, hat mich zu euch gesandt”.2 Geradezu bewundert habe ich eine so endgültig-eindeutige Gottesbezeichnung, die die unfaßliche Erkenntnis des göttlichen Wesens in einer für menschliche Fassungskraft höchst geeigneten Sprechweise angab. Denn einleuchtenderweise gibt es nichts, das Gott mehr eignete, als dies, daß er ist; weil eben dasjenige, was (schlechthin) ist, einem eignet, der weder Ende noch Anfang kennt; weil vielmehr dasjenige, was in der Macht unzerstörbar-glücklicher Vollkommenheit besteht, weder früher einmal noch auch später irgendwann einmal nicht sein kann. Denn alles Göttliche ist weder dem Vernichtet-werden noch auch dem Anfangen unterworfen. Und da in keiner Hinsicht Gott die Ewigkeit mangelt, so hat er durchaus zutreffend dies, daß er sei, zur Bekundung seiner Ewigkeit aufgezeigt.
