18. Den Glauben an seine Geburt hat Christus durch seine Taten begründet. Die das Göttliche nicht fassen, leugnen und schmähen es.
Da der Sohn also Glauben an diese (seine ewige) Geburt wecken wollte, hat er uns das Beispiel seiner Taten hingestellt, damit wir durch die unaussprechliche S. 157 Wirksamkeit seiner unaussprechlichen Taten über das machtvolle Wunder seiner Geburt belehrt würden. So, wenn Wasser zu Wein wird, wenn fünf Brote 5000 Männer ― ungeachtet des anderen Geschlechtes und Alters ― sättigen und danach noch 12 Körbe mit Resten füllen. Was geschieht, nimmt man wahr und versteht es doch nicht; es wird getan und nicht eingesehen; die innere Möglichkeit wird nicht erfaßt, aber der Erfolg ganz deutlich gemacht.
Dumm aber ist es, die Schmähung der Untersuchung darauf abzielen zu lassen, daß seinem Wesen nach nicht erfaßt werden könne, wonach man fragt. Denn wie der Vater darin unaussprechlich ist, daß er ungeworden ist, so kann auch das nicht erschöpfend dargelegt werden, daß der Sohn der Eingeborene sei. Denn des Ungewordenen Bild ist, wer gezeugt wurde. Da wir nämlich mit Wahrnehmung und Wort das Bild erfassen, so müssen wir notwendig auch den erfassen, dessen Bild er ist.1
Doch Unsichtbarem jagen wir nach, an Unfaßlichem versuchen wir uns, deren Erkenntniskraft auf die sichtbaren und körperlichen Dinge eingeengt ist. Wir erröten nicht über unseren Mangel an Einsicht; wir werfen uns nicht Mangel an Glaubenswilligkeit vor, indem wir Gottes Geheimnisse, Gottes Wunder bemäkeln. Auf welche Weise und woher und unter welchem Verlust des Vaters der Sohn sei, oder aus welchem Teile geboren, (danach) forschen wir. Im Beispiel der Wundertaten hattest du (eine Mahnung) zu dem Glauben, daß Gott (etwas) wirken könne, dessen Wirksamkeit du nicht einzusehen vermagst.
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Aus einer völligen Erkenntnis des Sohnes würde sofort die völlige Erkenntnis des Vaters folgen. ↩