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Über die Sterblichkeit (BKV)
Kap. 10. Hierin sollten uns die frommen Dulder Job und Tobias zum Vorbild dienen.
So ließ sich Job nach dem Verlust seiner ganzen Habe, nach dem Tod seiner Lieblinge, als er auch noch mit Geschwüren und Würmern schwer heimgesucht wurde, dadurch nicht bezwingen, sondern er bewährte sich, er, der inmitten seiner Kämpfe und Leiden die Geduld seines gottergebenen Sinnes zeigte und sprach: „Nackt bin ich aus der Mutter Schoß hervorgegangen, nackt werde ich auch unter die Erde gehen. Der Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen. Wie es dem Herrn gefallen hat, so ist es geschehen. Gepriesen sei der Name des Herrn!“1 Und als ihn auch sein Weib dazu antrieb, in murrenden und vorwurfsvollen Worten sich gegen Gott zu ergehen, nachdem er die Gewalt des Schmerzes nicht mehr zu ertragen vermöge, da antwortete er und sagte: „Wie eine von den törichten Weibern hast du gesprochen. Haben wir das Gute aus der Hand des Herrn angenommen, sollten wir dann nicht auch das Böse ertragen? In diesem allem, was ihm widerfuhr, versündigte sich Job mit seinen Lippen nicht im Angesicht des Herrn“2 . Deshalb stellt ihm auch Gott der Herr das Zeugnis aus und sagt [zum Satan]: „Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Job? Denn keiner ist ihm gleich auf Erden, ein Mann ohne Klägerin wahrer Verehrer Gottes“3 . Und auch als S. 241 Tobias nach den herrlichen Werken, nach den vielen Ruhmestaten seiner Barmherzigkeit an seinen Augen mit Blindheit geschlagen wurde, da fürchtete und pries er Gott in seinem Unglück und wuchs so gerade durch die Heimsuchung seines Körpers zu noch höherem Ruhme empor. Auch ihn suchte sein Weib4 zu verleiten mit den Worten: „Wo ist nun deine Gerechtigkeit? Sieh nur, was du leidest!“5 Aber er blieb standhaft und fest in der Furcht Gottes, und durch seinen treuen Glauben dazu gewappnet, alles Leid zu ertragen, gab er der Versuchung seines schwachen Weibes trotz seines Schmerzes nicht nach, sondern erwarb sich bei Gott durch noch größere Geduld noch mehr Verdienste. Ihn lobt später der Engel Raphael und sagt: „Die Werke Gottes zu offenbaren und zu bekennen, ist ehrenvoll. Denn als du betetest und Sarra, brachte ich das Gedächtnis eures Gebetes vor das Angesicht der Herrlichkeit Gottes. Und als du die Toten ohne Arg begrubest und weil du nicht säumtest, aufzustehen und dein Mahl zu verlassen, sondern hingingst und den Toten bestattetest, bin ich auch gesandt worden, dich zu versuchen. Und wiederum hat mich Gott gesandt, dich zu heilen und Sarra, deine Schwiegertochter. Denn ich bin Raphael, einer von den sieben heiligen Engeln, die wir stehen und wandeln vor der Herrlichkeit Gottes“6 .
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On the Mortality
10.
Thus Job, after the loss of his wealth, after the death of his children, grievously afflicted, moreover, with sores and worms, was not overcome, but proved; since in his very struggles and anguish, showing forth the patience of a religious mind, he says, "Naked came I out of my mother's womb, naked also I shall go under the earth: the Lord gave, the Lord hath taken away; as it seemed fit to the Lord, so it hath been done. Blessed be the name of the Lord." 1 And when his wife also urged him, in his impatience at the acuteness of his pain, to speak something against God with a complaining and envious voice, he answered and said, "Thou speakest as one of the foolish women. If we have received good from the hand of the Lord, why shall we not suffer evil? In all these things which befell him, Job sinned not with his lips in the sight of the Lord." 2 Therefore the Lord God gives him a testimony, saying, "Hast thou considered my servant Job? for there is none like him in all the earth, a man without complaint, a true worshipper of God." 3 And Tobias, after his excellent works, after the many and glorious illustrations of his merciful spirit, having suffered the loss of his sight, fearing and blessing God in his adversity, by his very bodily affliction increased in praise; and even him also his wife tried to pervert, saying, "Where are thy righteousnesses? Behold what thou sufferest!" 4 But he, stedfast and firm in respect of the fear of God, and armed by the faith of his religion to all endurance of suffering, yielded not to the temptation of his weak wife in his trouble, but rather deserved better from God by his greater patience; and afterwards Raphael the angel praises him, saying, "It is honourable to show forth and to confess the works of God. For when thou didst pray, and Sara thy daughter-in-law, I did offer the remembrance of your prayer in the presence of the glory of God. And when thou didst bury the dead in singleness of heart, and because thou didst not delay to rise up and leave thy dinner, and wentest and didst bury the dead, I was sent to make proof of thee. And God again hath sent me to heal thee and Sara thy daughter-in-law. For I am Raphael, one of the seven holy angels, who are present, and go in and out before the glory of God." 5