Achtzehntes Hauptstück.
Aber dir gefällt die Aehnlichkeit; so daß du nicht hörest:1 „Ich und der Vater sind Eins.“ Hat denn auch diese Worte „wir sind Eins“ in welchen weder eine Vereinigung, noch eine Verschiedenheit übrig gelassen wurde, der Herr den Juden, da sie ihn abermals beschuldigten, daß er sich durch diesen Ausspruch zu Gott machte, geläugnet, indem er sprach:2 „Thue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht; thue ich sie aber, so glaubet, wenn ihr auch mir nicht glauben wollet, doch den Werken, daß der Vater in mir ist, und ich im Vater bin?“ Was, frage ich, fehlt der Gleichheit Gottes? Etwa das Werk? Oder die Natur? Oder das Bekenntniß? Denn dieses: „Der Vater ist in mir, und ich bin im Vater,“ ist Gleichheit; und diese hat die Gegenseitigkeit der Gleichheit ausgedrückt, indem darinseyn und seyn gemeinschaftlich ist. Die Werke seines Vaters thun ist aber nichts anders, als mit der Macht der väterlichen Gottheit in sich wirken. Daß sie S. 309 aber Eins sind, dieß heißt nicht die Gleichheit verneinen, sondern durch Vermehrung der Erkenntniß den Glauben an die Gleichheit unterrichten.