Kap. 18. Nur so vermochten Job und Tobias ihre harten Prüfungen zu bestehen.
So wurde auch Job geprüft und bewährt und dank der Kraft seiner Geduld zum höchsten Gipfel des Ruhmes erhoben. Welch gefährliche Geschosse des Satans wurden gegen ihn geschleudert, welch gewaltige Geschütze auf ihn gerichtet! Es trifft ihn die Einbuße S. 305 seines Vermögens, der Verlust seiner zahlreichen Nachkommen wird über ihn verhängt: reich als Herr durch sein Besitztum und noch reicher als Vater durch seine Kinder, ist er mit einem Male weder Herr noch Vater mehr. Dazu kommen noch seine entsetzlichen Wunden, und seine faulenden und eiternden Glieder werden auch noch von der nagenden Pein der Würmer zerfressen. Und damit ja nichts übrig bliebe, was Job in seinen Versuchungen nicht an sich erfahren hätte, waffnet der Teufel auch noch sein Weib gegen ihn, indem er zu jener uralten Kunst seiner Bosheit greift, gleich als könnte er alle mit Hilfe eines Weibes täuschen und betrügen, wie er es am Anfang getan hat. Und dennoch läßt sich Job durch die schweren und dicht aufeinanderfolgenden Heimsuchungen nicht beugen, sondern inmitten seiner Not und Bedrängnis bleibt seine Geduld Siegerin, und er verkündigt laut Gottes Preis. Auch Tobias, der nach den herrlichen Werken seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit durch den Verlust seines Augenlichtes versucht wurde, erwarb sich ebenso, wie er seine Blindheit mit Geduld ertrug, durch den Ruhm seiner Geduld bei Gott reiche Verdienste.
