3. Schriftbeweise für Gottes Richtertätigkeit auf Erden: Aus der Geschichte Davids
Aus den Zeugnissen der Heiligen Schrift haben wir schon genügend bewiesen, daß Gott alles sieht und lenkt; S. 78 es bleibt noch übrig darzutun, daß das meiste auf dieser Welt auch von ihm gerichtet wird. Als der fromme David durch Nabal auf dem Karmel ungerechten Schimpf hatte ertragen müssen und es hinausschob, sich selbst zu rächen, bekam er sofort Sühne durch Gottes Eingreifen. Deshalb sprach er, als kurz darauf sein Gegner vernichtet und durch Gottes Hand niedergeworfen war, also: „Gepriesen sei der Herr, der meine Schmach an Nabal gerichtet hat!„ 1 Als ihn der Sohn verfolgte und aus dem Königreich vertrieben hatte, rächte ihn bald der Herr als Richter, und er rächte ihn nicht nur, sondern rächte ihn noch in vollerem Maße, als er, um dessen Genugtuung es ging, selbst es wollte. Denn Gott wollte zeigen, daß ihn die Unbill unschuldig Leidender härter treffe als die Dulder selbst. Denn wenn seine Rache größer ist, als es dem Wunsche des Beleidigten entspricht, was will er anders zu verstehen geben, als daß er in dem Beleidigten sich selbst räche? Und als der Sohn, der sich gegen den Vater erhoben hatte, an einem Kreuze hing, das nicht von Menschenhänden gemacht war, da wurde ihm, so berichtet die Heilige Schrift, die von Gott gewährte Rache also gemeldet: „Ich bringe gute Botschaft, mein Herr und König! Gerichtet hat heute der Herr für dich gegen alle, die wider dich aufgestanden.“ 2