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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Salvien de Marseille (405-451) Von der Weltregierung Gottes (BKV)
IV. Buch

17. Vom Leben der Christen schließen die Heiden auf Christi Lehre

So liegen die Dinge; und da können wir uns noch mit dem großen Vorrecht des Christennamens schmeicheln, wenn wir so handeln und leben, daß wir gerade deshalb eine Schande für Christus bedeuten, weil wir ein Christenvolk heißen! Und anderseits bei den Heiden, wo findet sich da etwas Ähnliches? Kann man von den Hunnen sagen: „Sieh, wie die leben, die Christen genannt werden?„ Und etwa von den Sachsen und Franken: „Schau, was die treiben, die behaupten, sie seien Christen?“ Wird etwa durch die wilden Sitten der Mauren das hochheilige Gesetz verunehrt? Verführen etwa die noch so unmenschlichen Sitten der Skythen und Gepiden zur Schmähung und Lästerung des Namens des Erlösers? Kann von irgendeinem von diesen gesagt werden: Wo ist das katholische Gesetz, an das sie glauben? Wo sind die Vorschriften über Frömmigkeit und Keuschheit, die sie lernen? Sie lesen die Evangelien und sind schamlos, sie hören die Apostel und betrinken sich, sie folgen Christus und rauben, sie führen ein sündhaftes Leben und behaupten, sie hätten ein heiliges Gesetz? Kann man von irgendeinem dieser Völker das sagen? Keineswegs; von uns aber gilt alles dies; in uns leidet Christus Schmach; in uns duldet das christliche Gesetz Erniedri- S. 144 gung. Für uns also gilt das oben Gesagte: Sieh, wie die sind, die Christus verehren! Vollkommen falsch ist es also, wenn sie sagen, sie lernen Gutes, wenn sie sich rühmen, die Vorschriften eines heiligen Gesetzes in Besitz zu haben. Wenn sie nämlich Gutes lernen würden, wären sie gut. Wie die Gläubigen, so der Glaube! Ohne Zweifel sind sie das, was sie gelehrt werden. So ist es auch offenbar, daß ihre Propheten Unzucht lehren, und die Apostel, die sie lesen, die Missetaten gebilligt haben, und die Evangelien, an denen sie sich bilden, das verkünden, was sie treiben. Heilig wären endlich die Handlungen der Christen, wenn Christus Heiliges gelehrt hätte. Der Verehrte kann also an seinen Verehrern gemessen werden. Wie kann der ein guter Lehrer sein, dessen Schüler, wie wir sehen, so schlecht sind? Aus ihm sind ja die Christen, ihn hören sie, ihn lesen sie. Man hat es ganz leicht, Christi Lehren zu verstehen: Schau nur zu, was die Christen treiben, und du kannst genau wissen, was Christus lehrt. Was für eine verkehrte und schlechte Meinung die Heiden immer über das heilige Herrenopfer hatten, lehren die grausamen Untersuchungen unmenschlicher Verfolger, welche glaubten, bei den Opfern der Christen geschehe nur Unreines und Abscheuliches. Sie glaubten, den Anfang unseres Gottesdienstes bildeten zwei sehr große Laster, zuerst Mord und dann, was schwerer noch ist als Mord, Blutschande. Und nicht nur Mord und Blutschande, sondern, was noch verbrecherischer ist als selbst Blutschande und Menschenmord, Blutschande an ehrwürdigen Müttern und Mord an unschuldigen Kindern; sie glaubten, diese würden von den Christen nicht nur getötet, sondern auch, eine noch abscheulichere Untat, aufgegessen. Und das alles, um Gott zu versöhnen, als ob er durch irgendeine Tat mehr beleidigt werden könnte; um ein Verbrechen zu sühnen, als ob es ein größeres geben könnte; um das Opfer wohlgefällig zu machen, als ob der Herr irgend etwas mehr verabscheuen könnte; um das ewige Leben zu verdienen, S. 145 gerade als ob es etwas Besonderes wäre, durch so scheußliche Verbrechen dahin zu gelangen, selbst, wenn es mit solchen Mitteln überhaupt erreicht werden könnte.

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