Kap. 14. Seit unserer Wiedergeburt in Christas müssen wir danach trachten, alle fleischlichen Sünden des alten Menschen von ans zu tun.
Zu zermalmen gilt es, geliebteste Brüder, die fleischlichen Laster und Sünden, tilgen müssen wir die gefährliche Befleckung des irdischen Leibes mit der Kraft des Geistes, damit wir nicht in die Schlingen des Todes uns verwickeln, indem wir abermals in den Wandel des alten Menschen zurückfallen. Warnt doch auch der Apostel mit klugem Blick und zu unserem Heile schon im voraus gerade davor. „Laßt uns daher, ihr Brüder", sagt er, „nicht nach dem Fleische leben! Denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr anfangen zu sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Werke des Fleisches ertötet, so werdet ihr leben. Denn alle, die von dem Geiste Gottes getrieben werden, die sind Kinder Gottes"1 . Sind wir also wirklich Kinder Gottes, haben wir bereits angefangen, sein Tempel zu sein2 , haben wir den Heiligen Geist empfangen und führen wir ein heiliges und geistliches Leben, haben wir unsere Augen von der Erde zum Himmel erhoben, haben wir unser von Gott und Christus erfülltes Herz zum Hohen und Göttlichen emporgerichtet, so laßt uns auch nur noch tun, was Gottes und Christi würdig ist, wie der Apostel ermuntert und mahnt! „Seid ihr mit Christus auferstanden", sagt er, „so suchet, was droben ist, wo Christus ist, der zur Rechten Gottes sitzt! An das, was droben ist, denket, nicht an das, was auf Erden ist! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus in Gott verborgen. Wenn aber Christus, euer Leben sich offenbaren wird, dann werdet auch ihr [mit ihm] offenbar werden in der Herrlichkeit"3 . Nachdem wir also in der Taufe den fleischlichen Sünden des alten S. 326 Menschen nach gestorben und begraben, nachdem wir kraft der himmlischen Wiedergeburt mit Christus auferstanden sind, so laßt uns auch das, was Christi ist, nicht nur denken, sondern auch tun, wie ja der gleiche Apostel wiederum lehrt und mahnt mit den Worten: „Der erste Mensch ist von dem Lehm der Erde, der zweite Mensch vom Himmel. Wie jener vom Lehme ist, so sind auch die, die vom Lehme sind; und wie der himmlische ist, so sind auch die Himmlischen. Wie wir getragen haben das Bild dessen, der von Lehm ist, so laßt uns auch das Bild dessen tragen, der vom Himmel ist!"4 Das himmlische Bild aber können wir nicht tragen, wenn wir nicht in dem, was wir nunmehr zu sein angefangen haben, uns Christus ähnlich zeigen.