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Werke Tertullian (160-220) De praescriptione haereticorum

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De Praescriptione Haereticorum

XL.

[1] Sed quaeritur, a quo intellectus interuertatur eorum quae ad haereses faciant? [2] A diabolo scilicet, cuius sunt partes interuertendi ueritatem qui ipsas quoque res sacramentorum diuinorum idolorum mysteriis aemulatur. [3] Tingit et ipse quosdam utique credentes et fideles suos; expositionem delictorum de lauacro repromittit, [4] et si adhuc memini Mithrae, signat illic in frontibus milites suos. Celebrat et panis oblationem et imaginem resurrectionis inducit et sub gladio redimit coronam. [5] Quid, quod et summum pontificem in unis nuptiis statuit? Habet et uirgines, habet et continentes. [6] Ceterum si Numae Pompilii superstitiones reuoluamus, si sacerdotalia officia et insignia et priuilegia, si sacrificantium ministeria et instrumenta et uasa, ipsorum sacrificiorum ac piaculorum et uotorum curiositates consideremus, nonne manifeste diabolus morositatem illam Iudaicae legis imitatus est? [7] Qui ergo ipsas res de quibus sacramenta Christi administrantur, tam aemulanter adfectauit exprimere in negotiis idololatriae, utique et idem et eodem ingenio gestiit et potuit instrumenta quoque diuinarum rerum et sanctorum christianorum, sensum de sensibus, uerba de uerbis, parabolas de parabolis, profanae et aemulae fidei attemperare. [8] Et ideo neque a diabolo inmissa esse spiritalia nequitiae, ex quibus etiam haereses ueniunt, dubitare quis debet, neque ab idololatria distare haereses cum et auctoris et operis eiusdem sint, cuius et idololatria. [9] Deum aut fingunt alium aduersus creatorem aut si unicum creatorem confitentur, aliter eum disserunt quam in uero est. [10] Itaque omne mendacium quod de Deo dicunt, quoddammodo genus est idololatriae.

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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)

40. Kap. Den Gedanken dazu hat der Teufel eingegeben, und die Häresie, die in ähnlicher Weise wie der Götzendienst das Christentum nachäfft, ist sein Werk.

Jedoch man fragt1, von wem eine solche Auffassung von jenen Dingen vermittelt werde, daß sie zur Entstehung von Häresien dienen. Vom Teufel, versteht sich, dessen Rolle es ja ist, die Wahrheit zu verdrehen, der sogar die Handlungen der göttlichen Sakramente in seinen Götzenmysterien nachäfft. Er tauft auch - natürlich seine Gläubigen und Getreuen; er verheißt Nachlassung der Sünden in Kraft eines Taufbades, und wenn ich noch des Mithras gedenke2, so bezeichnet er dort seine Kämpfer auf der Stirn, feiert auch eine Darbringung von Brot, führt eine bildliche Vorstellung der Auferstehung vor und nimmt unter dem Schwerte einen Kranz hinweg3. Was soll man ferner dazu sagen, wenn S. 350er auch den obersten Priester in einer einmaligen Ehe leben läßt?4 Er hat auch seine Jungfrauen und seine Enthaltsamen. Endlich, wenn wir uns die frömmlerischen Gebräuche eines Numa Pompilius im Geiste vorführen, wenn wir die priesterlichen Verrichtungen, Abzeichen und Auszeichnungen, die Dienstleistungen, Geräte und Gefäße beim Opfer, ferner die Sonderbarkeiten der Sühnungen und Angelobungen betrachten, ist es da nicht einleuchtend, daß der Teufel die mit dem jüdischen Gesetze verbundene ängstliche Pedanterie darin nachgeahmt hat? Wer also sogar die Handlungen, wodurch die Sakramente Christi vollzogen werden, in den Verrichtungen des Götzendienstes in so böswilliger Weise zum Ausdruck zu bringen bemüht war, gewiß verlangt der auch darnach und ist imstande, mit derselben Schlauheit die Urkunden der hl. Geschichte und der heiligen Männer des Christentums5 seinem profanen und nachgeäfften Glauben anzupassen, den Sinn nach dem Sinn, die Worte nach den Worten, Parabeln nach den Parabeln. Und deshalb darf weder jemand daran zweifeln, daß die geistige Bosheit, aus welcher die Häresien stammen, vom Teufel eingegeben sei, noch daran, daß die Häresien dem Götzendienst gleichstehen, da sie von demselben Ursprunge und das Werk desselben Wesens sind, wie der Götzendienst. Entweder fingieren sie einen andern Gott gegenüber dem Schöpfer, oder wenn sie nur den einen Gott als Schöpfer bekennen, so lehren sie anders von ihm, als es sich in Wahrheit verhält. Daher ist jede falsche Lehre hinsichtlich Gottes gewissermaßen eine Art Götzendienst.


  1. Nach der Lesart Sed quaeritur. Sequetur ist verschrieben statt: sed quaeritur. ↩

  2. Nach der richtigen Lesart des Agobardinus: si adhuc memini Mithrae. Subjekt des Satzes ist nicht etwa Mithras, sondern diabolus, was auch illic beweist, nämlich beim Mithrasdienst. ↩

  3. Vgl. hierzu de corona 15 S. 263. ↩

  4. Subjekt ist diabolus, und es ist nicht an den Oberpriester des Mithras gedacht; vgl. vielmehr ad ux. I, 7; de monog. 17. ↩

  5. der Apostel. ↩

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