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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
10. Kap. Wer die wahre Lehre Christi gefunden hat, der braucht nicht weiter zu suchen, sondern muß sie gläubig festhalten.
Der Grund für diesen Ausspruch beruht aber in drei Stücken: in der Sache , in der Zeit und in dem rechten M a ß1; hinsichtlich der Sache darin, daß man betrachte, was Gegenstand des Suchens sei, hinsichtlich der Zeit, daß man betrachte, wann, hinsichtlich des Maßes, daß man betrachte, bis zu welchem Ziele zu suchen sei. Gegenstand also des Suchens ist die Lehre Christi, natürlich nur so lange, als man sie noch nicht gefunden hat, und natürlich so lange, bis man sie findet. Man hat sie aber gefunden, wenn man zum Glauben gelangt ist. Denn man hätte sie im Glauben nicht angenommen, wenn man sie nicht gefunden hätte, wie man sie auch nicht gesucht hätte, als nur um sie zu finden. Indem man also deshalb sucht, um zu finden, und deshalb findet, um zu glauben, hat man jeder weiteren Fortsetzung des Suchens und Findens durch das Glauben ein Ziel gesetzt. Dieses Maß des Suchens hat dir das Ergebnis des Suchens selber vorgezeichnet, diesen Grenzgraben derjenige selbst bestimmt, der nicht will, daß du etwas anderes glaubst, als was er gelehrt hat, und folglich auch nichts anderes suchest. Müßten wir S. 318aber deswegen, weil es noch so viele andere Lehren von anderen Urhebern gibt, so lange suchen, als wir etwas finden können, dann würden wir fortwährend suchen2 und niemals glauben. Denn, wo wird dann des Suchens ein Ende sein? Wo der feste Standpunkt für den Glauben, wo der Abschluß des Findens? Etwa bei Marcion? Aber auch Valentinus stellt den Satz auf: „Suchet und ihr werdet finden.“ Etwa bei Valentinus? Aber auch Apelles setzt mir mit diesem Ausspruch zu; Ebion, Simon und sie alle nach der Reihe haben nichts anderes, womit sie sich mir empfehlen und mich zu ihrem Anhänger machen wollen. Meines Bleibens wird also bei keinem sein, da ich überall mit dem „Suchet und ihr werdet finden“ bestürmt werde3, und wie nirgends, werde ich eigentlich niemals in den Besitz dessen kommen, was Christus gelehrt hat, was man suchen muß, und was zu glauben notwendig ist.
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Les prescriptions contre les Hérétiques
X.
Au reste, toute cette discussion peut se réduire à trois points: la chose même, ou l'objet des recherches; le temps, quand il faut chercher; le terme, jusqu'à quand. Il faut chercher ce que Jésus-Christ a enseigné, tandis que vous n'avez pas trouvé, et jusqu'à ce que vous trouviez. Vous avez trouvé quand vous avez cru; car vous avez cru, et vous n'auriez point cru si vous n'aviez pas trouvé. Comme vous n'avez cherché que pour trouver, vous ne trouvez que pour croire; en croyant, vous mettez fin à toutes vos recherches: le fruit même de vos recherches, quand vous l'avez recueilli, vous avertit de vous arrêter. Voilà aussi le terme que vous a marqué celui qui vous ordonne de ne croire, et par conséquent de ne chercher que ce qu'il a enseigné. Mais si, par la raison que les uns ont enseigné une chose, les autres une autre, nous voulons chercher tant que nous pourrons trouver, il faut nous attendre à chercher toujours et à ne croire jamais. Oui, quel sera le terme de mes recherches et de mes découvertes, le point fixe de ma croyance? Chez Marcion? Mais Valentin me crie de son côté: Cherchez et vous trouverez. Chez Valentin? Apelles me tient le même langage. Ebion, Simon, tous, en un mot, emploient le même artifice pour m'attirer à leur parti. Je ne pourrai donc me fixer nulle part, tandis que je suivrai tous ceux qui me crieront: Cherchez, et vous trouverez; comme si je ne pouvais trouver en aucun lieu, en aucun temps, ce que Jésus-Christ a enseigné, ce qu'il faut chercher, ce qu'il est nécessaire de croire.