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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
28. Kap. Wenn die Kirchen im Glauben irrten, so hätten sie nie alle zu demselben Glauben gelangen können.
Aber gut, nehmen wir nun an, alle Kirchen hätten geirrt, der Apostel habe sich getäuscht, indem er ein gutes Zeugnis ausstellte, und der Hl. Geist sich um keine bekümmert, um sie in die Wahrheit einzuführen, obwohl er dazu von Christus gesendet und dazu vom Vater erbeten war, um „der Lehrer der Wahrheit“1 zu sein; er habe sein Amt als Gutsverwalter Gottes, als Stellvertreter Christi vernachlässigt und zugelassen, daß die Kirchen vorläufig2 das anders verstanden, anders glaubten, was er selbst durch die Apostel predigte - ist es dann auch nur wahrscheinlich, daß so viele und so große Kirchen sich zu demselben Glauben würden verirrt haben?! Niemals zeigt sich bei einer großen Zahl von Wechselfällen ein und derselbe Ausgang. Die irrtümliche Lehre der Kirchen hätte doch eine bunte Mannigfaltigkeit bewirken müssen! Was sich aber bei einer großen Zahl von Leuten als eine Einheit vorfindet, das ist nicht Folge eines Irrtums, sondern Überlieferung. Man habe folglich den Mut, zu behaupten, diejenigen hätten geirrt, welche die Lehre überlieferten3.
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De Praescriptione Haereticorum
XXVIII.
[1] Age nunc, omnes errauerint, deceptus sit et apostolus de testimonio reddendo quibusdam ; nullam respexerit Spiritus sanctus uti eam in ueritatem deduceret, ad hoc missus a Christo, ad hoc postulatus de patre ut esset doctor ueritatis. Neglexerit officium Dei uillicus, Christi uicarius, sinens ecclesias aliter interim intelligere, aliter credere quod ipse per apostolos praedicabat; ecquid uerisimile est ut tot ac tantae in unam fidem errauerint? [2] Nullus inter multos euentus unus est exitus: uariasse debuerat error doctrinae ecclesiarum. [3] Ceterum quod apud multos unum inuenitur, non est erratum sed traditum. [4] Audeat ergo aliquis dicere illos errasse qui tradiderunt!