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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
32. Kap. Auch hohes Alter würde die Sache einer Häresie nicht bessern; denn sie steht außerhalb der apostolischen Sukzession und der Lehreinheit der übrigen Kirchen.
Wenn dagegen einige Häresien die Kühnheit haben, sich in das apostolische Zeitalter einzudrängen und deswegen von den Aposteln überliefert erscheinen wollen, weil sie zur Zeit der Apostel existierten, so können wir erwidern: Gebt also die Ursprünge eurer Kirchen an, entrollt eine Reihenfolge eurer Bischöfe, die sich von Anfang an durch Abfolge so fortsetzt, daß der erste Bischof einen aus den Aposteln oder den apostolischen Männern, jedoch einen solchen, der bei den Aposteln ausharrte, zum Gewährsmann und Vorgänger hat. Denn das ist die Weise, wie die apostolischen Kirchen ihren Ursprung nachweisen; wie z. B. die Kirche von Smyrna berichtet, daß ihr Polykarp von Johannes aufgestellt, die römische ebenso, daß ihr Clemens von Petrus ordiniert worden sei. In entsprechender Weise geben natürlich auch die übrigen Kirchen die Männer an, welche von den Aposteln zum Bischoftum bestellt, ihnen zu Überleitern des apostolischen Samens dienten. Die Häretiker sollten sich doch auch etwas der Art aussinnen! S. 340Was sollte ihnen denn nach ihren Gotteslästerungen noch unerlaubt sein? Allein, auch wenn sie sich so etwas aussännen, so würden sie damit doch nicht weiter kommen. Denn gerade ihre Lehre wird, mit der apostolischen verglichen, durch Abweichungen und Verschiedenheiten laut Zeugnis davon ablegen, daß sie weder einen Apostel noch einen apostolischen Mann zu ihrem Gewährsmann habe. Denn wie die Apostel untereinander keine abweichenden Lehren vortrugen, so wenig können auch die apostolischen Männer eine Lehre vorgebracht haben, welche zu jener der Apostel im Widerspruch stand. Es müßten denn etwa die Schüler der Apostel anders gepredigt haben1. Vor diese Instanz2 also werden sie von jenen Kirchen gerufen und gestellt werden, welche, obwohl sie keinen von den Aposteln oder apostolischen Männern, weil viel späteren Ursprungs - wie auch noch täglich welche gestiftet werden - als ihren Gründer anzugeben vermögen, dennoch, einmütig mit ihnen in demselben Glauben, für nicht weniger apostolisch gelten wegen der Blutsgemeinschaft der Lehre. So mögen also die Häresien, vor beide Instanzen3 geladen, beweisen, daß sie, sei es auf die eine, sei es auf die andere Weise, apostolisch sind. Allein sie sind es eben nicht, und können nicht beweisen, was sie nicht sind, und werden auch von den Kirchen, die irgendwie4 apostolisch sind, nicht zum Frieden und zur Gemeinschaft zugelassen, als auf keine Weise5 apostolisch wegen der Verschiedenheit des Religionswesens.
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Die Lesart nisi illi, qui ab apostolis didicerunt, aliter praedicaverunt, kann kaum richtig sein. Die Lesarten „discesserunt“, „desciverunt“ leiten wohl auf den von T. ausgedrückten Gedanken: als nur jene, die von den Aposteln sich trennten (abfielen), weil sie anders lehrten. ↩
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Ad hanc itaque formam provocabuntur; hanc formam ist die Übereinstimmung der Lehre. ↩
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ad utramque formam, die apostolische Sukzession der Bischöfe und die Apostolizität der Lehre. ↩
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quoquo modo sei es, daß sie apostolische Kirchen im engeren Sinne sind, weil sie von den Aposteln oder Apostelschülern gegründet wurden, sei es, daß sie apostolisch im weiteren Sinne sind wegen der Blutsverwandtschaft der Lehre. ↩
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nullo modo apostolicae weder im engeren, noch im weiteren Sinne, weder haben sie die apostolische Sukzession noch die apostolische Lehre. Daß sie es nicht sind, beweist die „diversitas sacramenti“; sacramentum bezeichnet nicht bloß die Lehre, sondern das ganze Religionswesen; vgl. etwa Apol. 2, S. 42. ↩
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The Prescription Against Heretics
Chapter XXXII.--None of the Heretics Claim Succession from the Apostles. New Churches Still Apostolic, Because Their Faith is that Which the Apostles Taught and Handed Down. The Heretics Challenged to Show Any Apostolic Credentials.
But if there be any (heresies) which are bold enough to plant themselves in the midst of the apostolic age, that they may thereby seem to have been handed down by the apostles, because they existed in the time of the apostles, we can say: Let them produce the original records 1 of their churches; let them unfold the roll of their bishops, running down in due succession from the beginning in such a manner that [that first bishop of theirs 2 ] bishop shall be able to show for his ordainer and predecessor some one of the apostles or of apostolic men,--a man, moreover, who continued stedfast with the apostles. For this is the manner in which the apostolic churches transmit 3 their registers: 4 as the church of Smyrna, which records that Polycarp was placed therein by John; as also the church of Rome, which makes Clement to have been ordained in like manner by Peter. 5 In exactly the same way the other churches likewise exhibit (their several worthies), whom, as having been appointed to their episcopal places by apostles, they regard as transmitters of the apostolic seed. Let the heretics contrive 6 something of the same kind. For after their blasphemy, what is there that is unlawful for them (to attempt)? But should they even effect the contrivance, they will not advance a step. For their very doctrine, after comparison with that of the apostles, will declare, by its own diversity and contrariety, that it had for its author neither an apostle nor an apostolic man; because, as the apostles would never have taught things which were self-contradictory, so the apostolic men would not have inculcated teaching different from the apostles, unless they who received their instruction from the apostles went and preached in a contrary manner. To this test, therefore will they be submitted for proof 7 by those churches, who, although they derive not their founder from apostles or apostolic men (as being of much later date, for they are in fact being founded daily), yet, since they agree in the same faith, they are accounted as not less apostolic because they are akin in doctrine. 8 Then let all the heresies, when challenged to these two 9 tests by our apostolic church, offer their proof of how they deem themselves to be apostolic. But in truth they neither are so, nor are they able to prove themselves to be what they are not. Nor are they admitted to peaceful relations and communion by such churches as are in any way connected with apostles, inasmuch as they are in no sense themselves apostolic because of their diversity as to the mysteries of the faith. 10
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Origines, "the originals" (Dodgson). ↩
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Ille. A touch of irony occurs in the phrase "primus ille episcopus." ↩
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Deferunt. ↩
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Fastos. ↩
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[Linus and Cletus must have died or been martyred, therefore, almost as soon as appointed. Our author had seen these registers, no doubt.] ↩
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Confingant. ↩
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Probabuntur. Another reading is provocabuntur, "will be challenged." [Not to one particular See, but to all the Apostolic churches: Quod ubique.] ↩
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Pro consanguinitate doctrinae. ↩
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That is, the succession of bishops from the apostles, and the identity of doctrine with the apostolic. ↩
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Sacramenti. ↩