5. Kapitel
[Forts. v. S. 246 ] Jedenfalls mahnen wir, teuerster Bruder, bei der gegenseitigen Liebe, die uns miteinander verbindet, mit allem Nachdruck: nachdem die Vorsehung des warnenden Herrn uns belehrt und die heilsamen Ratschläge der göttlichen Barmherzigkeit uns darauf hinweisen, daß der Tag unseres Kampfes und Streites nunmehr naht, so wollen wir nicht aufhören, mit allem Volke eifrig zu fasten, zu wachen und zu beten! Laßt uns fleißig beständigem Wehklagen und häufigen Gebeten obliegen! Denn das ist unsere himmlische Rüstung, die uns Standhaftigkeit und tapfere Ausdauer verleiht; das sind die geistlichen Bollwerke und die göttlichen Waffen, die uns schützen. Wollen wir einer des anderen gedenken! Seien wir eines Herzens und eines Sinnes, wollen wir hier wie dort für einander beten und die Not und Drangsal durch gegenseitige Liebe erleichtern! Und wenn einer von uns dank der göttlichen Gnade schneller von hinnen scheidet und dem anderen vorangeht, so möge auch bei dem Herrn unsere Liebe fortdauern und unser Gebet für unsere Brüder und Schwestern vor der Barmherzigkeit Gottes nimmermehr verstummen!
Ich wünsche dir, teuerster Bruder, stetes Wohlergehen!
