• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

Translation Hide
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

8. Von der Habsucht: daß sie ausserhalb der Natur sei, und welcher Unterschied sei zwischen ihr und den natürlichen Lastern.

S. a413 Die Habsucht und der Zorn, obwohl sie nicht einer Natur sind, — denn die erstere ist ausserhalb der Natur, der andere aber scheint doch einen ursprünglichen Keim in uns zu besitzen, — entstehen doch auf ähnliche Weise, da sie von aussen zumeist die Ursache ihrer Erregung nehmen. Denn oft beklagen sich Solche, welche noch schwächer sind, daß sie durch Anreizung und Drängen Anderer in diese Sünden gefallen seien, und schützen als Grund vor, daß sie durch deren Überredung in Zorn oder Habsucht vorschnell gerathen seien. Daß die Habsucht ausserhalb unserer Natur liege, ist daraus klar zu ersehen, daß sie nachweislich ihren ersten Anfang nicht in uns hat 1 und auch nicht von der Materie aufgenommen wird, die zur Verbindung mit Leib und Seele gehört und zur Erhaltung des Lebens. Denn es ist doch gewiß, daß Nichts zum Gebrauche und Bedürfniß der gemeinsamen Natur gehöre als das tägliche Maaß von Speise und Trank; alle übrigen Gegenstände aber, mit welchem Eifer und welcher Anhänglichkeit sie auch bewahrt werden, stehen dem menschlichen Bedürfniß, wie der Lebensgebrauch selbst bestätigt, fern, weßhalb sie als ausserbalb der Natur stehend nur laue und schlecht gegründete Mönche beunruhigen können. Was aber zur Natur gehört, das beschäftigt stets auch die bewährtesten der Mönche, selbst wenn sie in der Einöde leben. Und so sehr zeigt sich das als durchaus wahr, daß wir auch einige Volksstämme von dieser Leidenschaft, d. i. der Habsucht, ganz frei sehen, weil sie die Krankheit dieses Lasters durch Brauch und Gewohnheit durchaus nicht annahmen. Wir glauben auch, daß jene frühere Welt, die vor der Sündfluth war, sehr S. a419 lange den Wahnsinn dieser Begierde nicht kannte. Sie kann auch erwiesener Maßen in einem Jeden von uns, der recht entsagt, ohne irgend eine Mühe getilgt werden, wenn Einer nemlich nach Hingabe alles Vermögens so sehr die Klosterregel zu erfüllen strebt, daß er von demselben auch nicht einen Denar für sich übrig läßt. Als Zeugen hiefür können wir viele Tausende von Menschen finden, die in einem kurzen Augenblicke all ihr Vermögen austheilten und diese Leidenschaft so sehr ausrodeten, daß sie fernerhin auch nicht einmal leicht von ihr bewegt wurden. Aber trotzdem können sie nicht sicher sein, wenn sie nicht zu jeder Zeit gegen die Gaumenlust streiten und mit aller Wachsamkeit des Herzens und Enthaltsamkeit des Körpers kämpfen.


  1. D. h.: sie braucht einen äusserlichen Gegenstand, ist aber nicht nothwendige Wirkung desselben, also doch unsere Schuld. ↩

Translation Hide
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

8.

L'avarice et la colère sont deux vices d'une nature différente : la première a son origine en dehors de nous, tandis que nous semblons porter en nous le principe de la seconde. Elles naissent cependant toutes les deux de la même manière; car elles sont provoquées par des causes extérieures. Souvent des personnes faibles se plaignent d'être tombées dans l'avarice et la colère, parce qu'elles y ont été poussées par leurs frères. Il est évident aussi que l'avarice n'a pas en nous son principe, et qu'elle ne vient pas d'une chose qui intéresse notre âme et notre corps, ni les besoins de notre vie; car la nature ne réclame que ce qui est nécessaire pour sa nourriture de chaque jour; tout le reste, malgré l'amour qu'on y attache, n'est pas indispensable à la vie, et il n'y a que les religieux tièdes et imparfaits qui puissent désirer ce qui est, pour ainsi dire, en dehors de la nature. Ce qui est naturel, au contraire, tente continuellement les plus saints religieux qui vivent dans la solitude.

Il est certain que des nations entières ne connaissent pas la passion de l'avarice, parce qu'elle n'est point passée dans leurs usages et leurs moeurs, et il est probable qu'elle est également restée inconnue aux hommes qui ont vécu avant le déluge.

Nous savons, par expérience, qu'on peut en guérir facilement, puisque, en renonçant à tous les biens du monde pour entrer dans un monastère, on supporte très-bien de ne pas posséder un seul denier. Témoin ces millions de solitaires qui en un instant se sont débarrassés de leurs richesses, et ont si bien déraciné cette passion, qu'ils n'en ont jamais ressenti depuis les atteintes. Mais la gourmandise est plus difficile à vaincre , et il faut employer pour la combattre la mortification du corps et la vigilance de la volonté.

  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Commentaries for this Work
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy