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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
10. Antwort: Nicht der Lohn, sondern die Handlung werde aufhören.
Moyses: Ich habe auch nicht gesagt, daß der Lohn des guten Werkes hinweggenommen werde, da ja derselbe Herr sagt: 1 „Wer Einem der Geringsten von Diesen nur einen Becher kalten Wassers zum Tranke gegeben haben wird auf den Jüngernamen hin, wahrlich sage ich Euch, nicht S. a299 verlieren wird er seinen Lohn.“ Aber ich sage, daß die Handlung, welche körperliches Bedürfniß oder die Bedrängniß des Fleisches oder die Ungleichheit dieser Welt zu thun fordert, aufhören werde. Denn die anhaltende Lesung oder die Beschwerde des Fastens werden nur in der Gegenwart zur Reinigung des Herzens und zur Zähmung des Fleisches mit Nutzen geübt, solange das Fleisch begehrt wider den Geist. Wir sehen, daß dergleichen Dinge zuweilen auch in der Gegenwart bei Seite gethan werden von Denen, die durch zu viele Arbeit oder Krankheit des Körpers oder Alter ermattet sind, und daß sie also von dem Menschen nicht beständig geübt werden können. Um wie viel mehr werden sie also im zukünftigen Leben aufhören, wenn dieß Verwesliche die Unverweslichkeit angezogen haben wird und dieser Körper, der jetzt thierisch ist, als geistiger auferstanden sein und das Fleisch angefangen haben wird, nicht mehr so zu sein, daß es gegen den Geist gelüstet? Davon lehrt auch der Apostel offenbar, indem er sagt: 2 „Die körperliche Übung ist zu wenig nütze, die Frömmigkeit aber, unter welcher ohne Zweifel die Liebe verstanden wird, ist nützlich zu Allem, da sie die Verheissung hat für das gegenwärtige und zukünftige Leben.“ Die also für Weniges nützlich erklärt wird, von der wird auch offenbar gelehrt, daß sie nicht durch alle Zeit geübt werde, und daß sie nicht für sich allein dem Strebenden die höchste Vollkommenheit verschaffen könne. Denn das „Wenig“ kann auf Beides bezogen werden, d. i. entweder auf die Kürze der Zeit, daß nemlich die körperliche Übung dem Menschen sowohl in der Gegenwart als in der Zukunft nicht gleich sein könne an Dauer; oder sicher auf die Kleinheit des Nutzens, der von der leiblichen Übung erlangt wird, deßhalb weil das leibliche Dulden zwar einige Anfänge des Fortschrittes erzeugt, aber nicht die Vollkommenheit der Liebe selbst, welche die Verheissung hat für das gegenwärtige und zukünftige Leben.
S. a300 Und deßhalb halten wir die Übung der genannten Werke für nöthig, weil man ohne sie nicht zum Gipfel der Liebe aufsteigen kann. Auch die, welche ihr Werte der Liebe und Barmherzigkeit nennt, sind nothwendig in dieser Zeit, da noch unbillige Verschiedenheit herrscht, und es würde deren Ausübung nicht einmal hier erwartet werden, wenn nicht die Zahl der Hilflosen, Dürftigen und Kranken übergroß wäre. Diese ist so geworden durch die Ungerechtigkeit der Menschen, nemlich derjenigen, welche Das, was von dem gemeinsamen Schöpfer Allen zugestanden wurde, nur zu ihrem Gebrauch in Besitz nehmen und nicht einmal zum Gebrauche verwenden! 3 So lange also in dieser Welt solche Ungleichheit herrscht, wird solches Handeln nothwendig sein und nützlich Dem, der es übt; denn es wird allerdings der Gutmüthigkeit und dem liebevollen Willen den Lohn des ewigen Erbes zubringen, selbst aber im zukünftigen Leben, wo die Gleichheit herrscht, aufhören, da nun keine Unbilligkeit mehr da ist, wegen deren diese Dinge geübt werden müßten, sondern Alle von dieser vielfachen, d. i. thätigen Übung zur Liebe Gottes und zur Beschauung der göttlichen Dinge übergehen werden durch die beständige Reinheit des Herzens. Dieser haben sich nun Jene, welchen daran liegt, sich entweder der Wissenschaft oder der Reinigung des Geistes zu befleissen, schon in dieser Zeit mit aller Anstrengung und Kraft nach freier Wahl hingegeben. Diese haben sich nemlich, während sie noch im verweslichen Fleische sind, jener Beschäftigung geweiht, in welcher sie nach Ablegung der Verweslichkeit immer sein werden, und gelangen so zu jener Verheissung unseres Herrn und Erlösers, in welcher er sagt: „Selig sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott anschauen.“ 4
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
10.
L'abbé Moyse répondit : Je ne vous ai pas dit que la récompense des bonnes oeuvres serait enlevée. Car Notre-Seigneur a dit : « Celui qui donnera au plus petit, seulement un verre d'eau froide, en mon nom, je vous dis en vérité qu'il ne perdra pas sa récompense. » (S. Math., X, 42.) Mais je dis que l'action extérieure cessera, c'est-à-dire les privations du corps, les combats de la chair et tous les besoins que cause l'inégalité des conditions. Car si nous persévérons dans l'étude, si nous nous imposons des jeûnes pour purifier notre coeur et dompter notre corps, c'est que maintenant la chair combat contre l'esprit. (Galat., V, 17.) Quelquefois, même en cette vie, la trop grande fatigue, la maladie, la vieillesse, font cesser les choses, parce que l'homme ne peut plus les pratiquer. Elles cesseront bien davantage dans l'autre vie, puisque ce qui est corruptible se revêtira d'incorruptibilité. Le corps, qui était animal, ressuscitera spirituel, et la chair ne pourra plus rien contre l'esprit.
C'est ce que l'Apôtre annonce clairement en disant : « Les exercices corporels servent peu; mais la piété, c'est-à-dire la charité , est utile à tout; elle a les promesses de la vie présente et de la vie future. » (I Tim., IV, 8.) En disant que les exercices extérieurs servent peu, il déclare évidemment qu'on ne peut pas toujours les pratiquer, et qu'ils ne donnent pas seuls la véritable perfection. Son expression s'applique à la brièveté du temps, l'homme devant les interrompre dans cette vie, au moins à la mort; et aussi au peu d'utilité qu'on en retire; car la mortification du corps n'est que le commencement de la vie spirituelle; elle ne donne pas la perfection de la charité, qui a seule les promesses de la vie présente et future. Nous croyons donc que les pratiques extérieures sont nécessaires, parce qu'elles sont des moyens de parvenir à la véritable charité.
Les autres oeuvres de piété et de miséricorde dont vous parlez, sont également nécessaires en ce monde, où règne l'inégalité des conditions; elles deviennent utiles dans les besoins si multipliés des pauvres, des malheureux, des infirmes, que cause l'injustice des hommes, qui gardent pour eux ce que le Créateur a fait pour tous. Tant que cette inégalité durera, les oeuvres de charité seront utiles et nécessaires, et ceux qui les pratiqueront avec amour et zèle auront droit à l'héritage éternel ; mais ces oeuvres cesseront dans le ciel, où régnera le bonheur. Les besoins qui les réclament n'existeront plus, et ceux qui les pratiquaient n'auront plus qu'à aimer Dieu et à contempler les choses divines dans la pureté de leur coeur. C'est vers ce but que tendent tous ceux qui, dans ce monde, s'appliquent à s'instruire et à purifier leur âme. Ils veulent au milieu des combats de la chair, en vaincre la corruption et se rendre, dès maintenant, dignes de la promesse du Sauveur : « Bienheureux les coeurs purs, parce qu'ils verront Dieu. » (S. Matth., V, 8.)