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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
10. Antwort, daß eine im Schlafe entstehende fleischliche Aufregung der Keuschheit nicht schade.
Chäremon: Es zeigt sich, daß ihr die Tugend der wahren Keuschheit noch nicht erkannt habt, da ihr glaubt, sie könne nur mit Hilfe der Strenge von den Wachenden bewahrt werden. In Folge dessen meint ihr, daß, wenn im Schlafe der Ernst des Gemüthes erschlafft, auch die Unversehrtheit nicht bleiben könne. Nun besteht aber die Keuschheit nicht, wie ihr glaubt, durch den Schutz der Strenge, sondern durch die Liebe zu sich selbst, durch Das Wohlgefallen an ihrer eigenen Reinheit. Denn nicht Keuschheit, sondern Enthaltsamkeit nennt man es, wo immer ihr noch irgend eine Lüsternheit feindlich widersteht. Ihr seht also, daß denen, welche durch Gottes Gnade die Liebe zur Keuschheit im Innern erhalten haben, jener Nachlaß der Strenge im Schlafe nicht schade, da ja dieselbe sogar den Wachenden sich nur zu deutlich als treulos beweist. Denn was immer mit Mühe unterdrückt wird, Das gewährt zwar dem Kämpfenden einen zeitweiligen Waffenstillstand, aber nicht beständige, sichere Ruhe nach der Arbeit. Was aber durch tief gewurzelte Tugend besiegt ist, Das ist ohne jeden Schein von Unruhe beigelegt und läßt dem Sieger die dauernde Sicherheit des Friedens. So lange wir also fühlen, daß wir durch die Erregung des Fleisches beunruhigt werden, mögen wir wissen, daß wir noch nicht zu dem Gipfel der Keuschheit gelangt sind, sondern noch in dem schwächern Zustande der Enthaltsamkeit uns befinden und durch Kämpfe ermüdet werden, deren Erfolg immer zweifelhaft sein muß. S. b47 Wenn ihr aber die Aufregung des Fleisches dadurch als unvermeidlich beweisen wollt, daß selbst die Verschnittenen nach Wegnahme der Zeugungstheile nicht von ihr frei sein können, so müßt ihr wissen, daß diesen nicht die fleischliche Brunst und die lüsterne Begierde fehlen, sondern nur die Kraft des zeugenden Samens. Es ist also klar, daß auch diese, wenn sie zu der von uns angestrebten Keuschheit gelangen wollen, in der Demuth, Zerknirschung des Herzens und Strenge der Enthaltsamkeit nicht schlaffer sein dürfen, obwohl man nicht läugnen kann, daß die Keuschheit von ihnen mit weniger Mühe und Anstrengung erreicht werden könne.
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
10.
L'ABBÉ CHOEREMON. Il paraît que vous ne connaissez pas en quoi consiste la véritable pureté, puisque vous pensez qu'on ne la conserve qu'en se tenant éveillé. Vous croyez qu'on ne peut la garder parfaitement pendant le sommeil, qui affaiblit l'esprit. La chasteté ne vient pas seulement, comme vous vous l'imaginez , d'une rigoureuse vigilance , mais elle consiste surtout dans l'amour de la pureté et du bonheur qu'on y trouve. On n'est pas chaste , mais continent, dès qu'on doit combattre encore l'attrait de la volupté. Vous voyez donc que ceux qui ont intérieurement, par la grâce de Dieu , l'amour de la chasteté , ne sont pas en danger de la perdre, quoiqu'ils suspendent alors l'austérité de leur vie, tandis que ce remède est souvent insuffisant à d'autres , qui y mettent trop leur confiance. Tout ce qui se fait avec peine et violence , procure quelque trêve à celui qui combat, mais ne lui donne pas l'assurance d'une paix profonde. C'est lorsque sa vertu l'aura délivré de toute révolte , de toute inquiétude , qu'il pourra jouir véritablement de la victoire. Ainsi, tant que nous sentirons quelques mouvements dans notre chair , nous saurons que nous ne sommes pas encore arrivés au plus haut point de la chasteté , mais que nous sommes encore exposés , dans l'imperfection de la continence, à des combats dont les résultats sont toujours douteux. Ceux auxquels la nature rend la vertu plus facile, peuvent bien ne pas la posséder, et pour parvenir à cette chasteté que nous désirons , il faut, non-seulement persévérer dans les efforts de la continence , mais la mériter par l'humilité et la contrition du coeur.