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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
11. Daß ein großer Unterschied sei zwischen der Keuschheit und Enthaltsamkeit.
Die Vollkommenheit der Keuschheit unterscheidet sich also von der mühevollen Vorstufe der Enthaltsamkeit durch die beständige Ruhe. Denn Das ist eben die Vollendung der wahren Keuschheit, die nicht mehr ankämpft gegen die Bewegungen der fleischlichen Begierde, sondern sie mit ganzem Entsetzen verabscheut und so ihre beständige und unverletzliche Reinheit bewahrt und nichts Anderes sein kann als Heiligkeit. Das wird aber geschehen, wenn Das Fleisch einmal aufhört gegen den Geist zu begehren, und vielmehr seinen Begierden und seiner Tugend beistimmt und beide anfangen, im vollsten Frieden beisammen zu sein, so daß sie nach dem Ausspruche des Psalmisten wie Brüder zusammenwohnen im Besitze jener vom Herrn versprochenen Seligkeit, von der er sagt: 1 „Wenn Zwei von Euch einig sind auf Erden bezüglich irgend einer Sache, um welche sie je bitten mögen: werden wird sie ihnen von meinem Vater, der im Himmel ist.“ Wer also die Stufe jenes geistigen Jakob, d. i. des Umstürzers, über- S. b48 schritten hat, der wird von jenem Kampfe der Enthaltsamkeit und der Ausrottung der Laster mit gelähmtem Hüftennerv in beständiger Geradheit des Herzens zu dem Verdienste Israels aufsteigen. Diese Reihenfolge hat auch der hl. David auf Einübung des göttlichen Geistes so unterschieden, da er am Anfang sagt: 2 „Bekannt ist Gott in Judäa,“ d. i. in der Seele, die noch von dem Bekenntnisse ihrer Sünden zurückgehalten wird, denn Judäa bedeutet Bekenntniß; „in Israel“ aber, d. i. in dem, der Gott schaut, oder, wie Einige erklären, in dem, der ganz recht vor Gott ist, da ist er nicht nur bekannt, sondern ist auch „groß sein Name“. Dann ruft er uns noch zu Höherem, will auch den Ort selbst zeigen, an welchem der Herr seine Freude hat, und sagt: „Und im Frieden ist seine Stätte,“ d. i. nicht im Zusammenstoße des Kampfes und im Ringen mit den Lastern, sondern im Frieden der Keuschheit und in der beständigen Ruhe des Herzens. Wenn es also Jemandem gelungen ist, diesen Ort des Friedens durch Auslöschung der fleischlichen Leidenschaften zu erreichen, so wird er auch von da noch weiter aufsteigen, und zum geistigen Sion, d. i. zur Warte Gottes geworden wird er auch dessen Wohnung sein. Denn nicht im Kampfe der Enthaltsamkeit, sondern auf der feststehenden Warte der Tugenden wohnt der Herr, wo er nicht mehr bloß zurückstößt oder unterdrückt, sondern auf ewig zerbricht die mächtigen Bogen, von denen einst gegen uns die feurigen Geschoße der Luft gerichtet wurden. Ihr seht also, daß nicht im Ringen der Enthaltsamkeit, sondern im Frieden der Keuschheit des Herrn Ort ist und ebenso seine Wohnung auf der Höhe und Beschaulichkeit der Tugenden. Deßhalb werden nicht mit Unrecht die Thore Sions allen Gezeiten Jakobs vorgezogen: 3 „Denn es liebt der Herr die Thore Sions über alle Zelte Jakobs.“ Wenn ihr nun aber die Aufregung des Fleisches deßhalb für unvermeidlich erklärt, weil der Urin, wenn er S. b49 die Blase durch beständiges Einträufeln erfüllt hat, auch die ruhigen Glieder aufregt, so muß man Folgendes wissen: Obwohl diese Aufregung den wahrhaft nach Keuschheit Strebenden zur Erreichung derselben kein Hinderniß ist, da sie nur zuweilen und im Schlafe dieser nothwendige Zustand verursacht: so werden doch die so erregten Glieder durch die Herrschaft der Keuschheit zu ihrer gewöhnlichen Ruhe zurückgeführt, so daß sie nicht nur ohne Reiz, sondern auch ohne die geringste lüsterne Erinnerung sich beruhigen. Damit aber nun Das Gesetz des Leibes mit dem der Seele übereinstimme, so ist selbst beim Wassertrinken Das Zuviel so zu beschneiden, daß jene tägliche Ansammlung von Säften in die zuerst trocken gewordenen Glieder fließt und so jene Aufregung des Körpers, die ihr für unvermeidlich haltet, nicht nur zu einem sehr seltenen, sondern auch zu einem milden und lauen, ja, um mich so auszudrücken, kalten Feuer mache und ohne Hitze und Brand eine gleichsam thauige Flamme errege, ähnlich jener wunderbaren Erscheinung des Moses, so daß der Dornbusch unseres Leibes von unschädlichem Feuer umgeben nicht brennender ähnlich jenen drei Jünglingen, denen durch den Thau des Geistes die Flamme des chaldäischen Ofens so abgewendet wurde, daß die Glut nicht einmal ihr Haar oder dessen äusserste Spitzen berührte. So mögen wir gewissermaßen Das, was den Heiligen durch den Propheten versprochen wird, dem Anfange nach schon in diesem Leibesleben besitzen: „Wenn du durch Feuer wandelst, wirst du nicht gebrannt werden, und die Flamme wird für dich nicht glühend sein.“ 4
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
11.
La chasteté parfaite se distingue, des commencements laborieux de la continence , par la paix qui l'accompagne toujours. La véritable chasteté n'a plus, en effet, à combattre les mouvements de la concupiscence; car elle les a en horreur et se conserve dans une inviolable pureté, qui n'est autre que la sainteté. C'est ce qui arrive, lorsque la chair, cessant de lutter contre l'esprit, s'unit à lui pour désirer cette vertu et faire en paix cette alliance des frères qui habitent ensemble, selon l'expression du Prophète. Ils reçoivent la récompense promise par Notre-Seigneur : « Si deux d'entre vous s'unissent sur la terre, tout ce qu'ils demanderont , ils l'obtiendront de mon Père qui est au ciel. » (S. Matth., XVIII, 19.) Celui donc qui sera parvenu à l'état que figure Jacob luttant avec l'ange, et qui aura vaincu ses passions dans les combats de la continence , en paralysant la force de sa chair , méritera de porter aussi le nom d'Israël par la pureté parfaite des désirs de son coeur.
David, éclairé par l'Esprit-Saint, a très-bien établi celte distinction; il dit d'abord : Le Seigneur est connu dans la Judée , c'est-à-dire dans une âme qui gémit encore en confessant ses péchés, car le mot Judée signifie confession; mais dans Israël , c'est-à-dire dans celui qui voit Dieu , qui est conforme à Dieu , non-seulement il est connu , mais encore son nom est grand. (Ps. LXXV, 1.)
Voulant ensuite nous élever plus haut et nous montrer le lieu où se plaît le Seigneur, il ajoute : «Et sa demeure est établie dans la paix »; c'est-à-dire non pas dans les combats de la chair et dans la lutte des passions , mais dans la paix de la chasteté et dans la tranquillité perpétuelle du coeur. Si donc quelqu'un mérite d'obtenir cet état de paix par la victoire sur ses passions , il pourra monter à un degré supérieur, à cette Sion spirituelle , à cette contemplation divine où il fixera sa demeure ; car ce n'est pas dans les combats de la continence, mais dans le calme de la vertu que le Seigneur réside. C'est là qu'il ne se contente plus de retenir et de repousser l'ennemi , mais qu'il brise pour toujours la puissance de ces traits enflammés que la concupiscence dirigeait contre nous. Vous voyez donc que, comme Pieu n'habite pas dans la lutte de la continence , mais dans la paix de la chasteté , il habitera aussi dans la contemplation et la jouissance des vertus. Le Prophète a bien raison de préférer les portes de Sion aux tentes de Jacob : « Car le Seigneur, dit-il , aime les portes de Sion plus que toutes les tentes de Jacob. » (Ps. LXXXVI, 2. )
Reconnaissez donc que tout ce qui peut arriver pendant le sommeil, ne nuit en rien à ceux qui sont affermis dans la pureté parfaite ; il ne leur en reste aucun trouble à leur réveil. Mais, pour concilier ainsi la loi du corps avec celle de l'esprit, nous ne devons faire aucun excès, et boire même de l'eau avec modération, afin d'éviter tous les mouvements de la chair que nous redoutons. C'est ainsi que nous combattrons et que nous refroidirons cette flamme, qui deviendra comme celle du buisson ardent que vit Moïse; elle brûlera sans nous consumer. (Exod., III.) Nous serons semblables aux trois jeunes gens dans la fournaise de Babylone , dont le souffle divin apaisait tellement le feu, qu'il respectait leurs cheveux mêmes et la frange de leurs vêtements. Nous commencerons à jouir, clans notre corps mortel, de ce que Dieu promet aux saints par son Prophète : « Lorsque vous marcherez au milieu du feu, vous rie serez pas brûlé, et la flamme ne vous touchera pas. » (Isaïe, XLIII, 2.)