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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
16. Antwort, daß die Bösen eine wahre Wissenschaft nicht haben können.
Nesteros: Wer nicht genau alle Worte eines gegebenen Ausspruches erwägt, prüft die Kraft einer Lehrbestimmung nicht recht. Wir haben nemlich oben gesagt, daß solche Menschen nur Übung im Disputiren haben und den Schmuck der Rede, daß sie aber in die Adern der Schriften und in die Geheimnisse des geistigen Sinnes nicht einzudringen vermögen. Denn die wahre Wissenschaft kann nur von den wahren Gottesverehrern in Besitz genommen werden, und hat sie also jenes Volk nicht, dem gesagt wird: 1 „Höre, S. b120 thörichtes Volk, das kein Herz hat; die ihr Augen habt und nicht sehet, Ohren und nicht höret;“ und wieder: 2 „Weil du die Wissenschaft verworfen hast, so werde ich auch dich verwerfen, daß du das Priesterthum mir nicht verwaltest!“ Denn da es heißt, daß in Christo alle Schätze der Weisheit und Wissenschaft verborgen seien, wie kann man glauben, daß Derjenige die wahre Wissenschaft erlangt habe, der es verschmähte, Christum zu finden, oder der den Gefundenen mit sakrilegischer Zunge lästerte oder doch den katholischen Glauben durch unreine Werke befleckte? „Der hl. Geist der Zucht flieht die Heuchelei und wohnt nicht in einem Körper, welcher der Sünde verfallen ist.“ 3 Man gelangt also nicht anders zu der geistlichen Wissenschaft als in jener Ordnung, welche einer der Propheten herrlich ausdrückt, da er sagt: 4 „Säet für euch zur Gerechtigkeit, erntet die Hoffnung des Lebens, erleuchtet euch mit dem Lichte der Wissenschaft!“ Zuerst also müssen wir säen zur Gerechtigkeit, d. i. wir sollen die sittliche Vervollkommnung durch Werke der Gerechtigkeit weiter führen. Dann müssen wir die Hoffnung des Lebens ernten, d. i. die Früchte der geistigen Tugenden nach Austreibung der fleischlichen Laster sammeln, und so werden wir uns das Licht der Wissenschaft anzünden können. Daß diese Ordnung eingehalten werden müsse, lehrt auch der Psalmist, indem er sagt: 5 «Selig sind, deren Weg unbefleckt ist, die da wandeln im Gesetze des Herrn; selig, die erforschen seine Zeugnisse.“ Denn er sagt nicht zuerst: „Selig, die erforschen seine Zeugnisse“ und fügt dann bei: „Selig sind die, deren Weg unbefleckt ist,“ sondern zuerst sagt er: „Selig &c.“ Dadurch zeigt er deutlich, daß Niemand in rechter Weise zur Er- S. b121 forschung der Zeugnisse Gottes gelange, wenn er nicht zuerst durch die thätige Übung auf dem Wege Christi unbefleckt einherschreite. Jene also, welche du genannt hast, besitzen nicht diese Wissenschaft, welche die Unreinen nicht haben können, sondern eine fälschlich so genannte, von welcher der hl. Apostel sagt: 6 „O Timotheus, bewahre das Hinterlegte und vermeide die unheiligen Neuerungen in Worten und die Gegenreden einer fälschlich so genannten Wissenschaft,“ was im Griechischen heißt: „ἐκτρεπόμενος τὰς βεβήλους κενοφωνίας καὶ ἀντίθεσεις τῆς ψευδονύμου γνώσεως.“ Von Solchen nun, welche ein gewisses Gleichbild der Wissenschaft zu erlangen scheinen, oder von Jenen, welche zwar der Lesung der hl. Schriften und dem Auswendiglernen derselben mit allem Fleiße obliegen, aber die fleischlichen Laster nicht verlassen, heißt es in den Sprüchwörtern gar schön: 7 „Wie ein goldener Ring in Schweines Nase, so ist bei einem schlecht gearteten Weibe die Schönheit.“ Denn was nützt es, wenn Einer den Schmuck der himmlischen Aussprüche und die so kostbare Schönheit der Schriften erlangt, aber durch Anhänglichkeit an schmutzige Werke oder Sinnlichkeit sie wie die unreinste Erde zerwühlt und zerstößt oder sie in den Kothpfützen seiner Laster befleckt? Denn es wird geschehen, daß Das, was beim rechten Gebrauche immer zum Schmucke ist, Jene nicht nur nicht schmücken kann, sondern durch immer ärgere Bespritzung mit Koth schmutzig wird. Denn „aus dem Munde des Sünders ist nicht schön das Lob.“ 8 Ihm wird durch den Propheten gesagt: 9 „Was zählst du meine Gebote auf und nimmst mein Gesetz in deinen Mund?“ Von solchen Seelen, welche keineswegs beharrlich die Furcht Gottes besitzen, — es heißt aber von dieser: „Die Furcht des Herrn ist Zucht und Weisheit“ — und die nun doch durch bestän- S. b122 diges Nachdenken den Sinn der Schriften zu finden suchen, steht ganz zutreffend in den Sprüchwörtern: 10 „Was nützen Reichthümer dem Thoren? Es wird ja der Herzlose die Weisheit nicht besitzen können.“ Soweit aber entfernt sich die wahre und geistliche Wissenschaft von jener weltlichen Gelehrsamkeit, die durch den Schmutz der Laster befleckt ist, daß sie, wie wir wissen, in einigen Wortarmen und fast ganz Ungebildeten wunderbar blühte. Das bewährt sich ganz sichtbar bei den Aposteln und noch vielen heiligen Männern, die sich nicht an dem eiteln Prunke der Philosophen ergötzten, sondern mit den wahren Früchten der geistlichen Wissenschaft sich beluden. Von diesen steht auch in der Apostelgeschichte geschrieben: 11 „Da sie nun aber die Standhaftigkeit des Petrus und Johannes sahen und erfahren hatten, daß es Männer ohne Schulbildung und Wissen seien, wunderten sie sich.“ Wenn dir also daran liegt, für sie mit unauslöschlicher Glut zu entbrennen, so gib dir zuerst alle Mühe, vom Herrn die unbefleckte Keuschheit zu erlangen. Denn Keiner, in welchem noch der Trieb der fleischlichen Leidenschaften und besonders der Unzucht herrscht kann die geistliche Wissenschaft besitzen. 12 „In einem guten Herzen wird die Weisheit wohnen und wer Gott fürchtet, wird die Wissenschaft mit der Gerechtigkeit finden.“ Daß man aber in der von uns oben genannten Stufenfolge zu der geistlichen Wissenschaft gelange, lehrt auch der hl. Apostel. Denn da er nicht bloß ein Verzeichniß all seiner Tugenden zusammenstellen, sondern auch ihre Ordnung darstellen wollte, so führt er, um zu zeigen, welche der anderen folge, und welche die andere erzeuge, Folgendes an: 13 „In Nachtwachen, in Keuschheit, in Wissenschaft, in Langmuth und Sanftmuth, im hl. Geiste und ungeheuchelter Liebe.“ In dieser Verbindung der Tugenden will er uns offenbar unterrichten, daß man von Nachtwachen und Fasten zur S. b123 Keuschheit, von dieser zur Wissenschaft, von der Wissenschaft zur Langmuth, von dieser zur Sanftmuth, dann zum hl. Geiste und zum Siegespreise der ungeheuchelten Liebe gelange. Wenn nun auch du durch diese Schule und in dieser Reihenfolge zur geistlichen Wissenschaft gelangt sein wirst, so wirst du ohne Zweifel, wie gesagt, weder eine unfruchtbare noch träge, sondern eine lebendige und fruchtbare Gelehrsamkeit haben und den Samen des heilsamen Wortes. Wenn du diesen den Herzen der Zuhörer anvertraut haben wirst, so wird der reichliche, nachfolgende Regen des hl. Geistes es fruchtbringend machen, und wie der Prophet verheissen hat, 14 „wird Regen gegeben werden deinem Samen, wo immer du auf Erden gesät hast, und das Brod von den Früchten deines Landes wird reichlich und kräftig sein.“
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Jerem. 5, 21. ↩
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Ose. 4, 6. ↩
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Weish. 1, 4. 5. ↩
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Ose. 10, 12. Vulgata sehr verschieden, aber auch nach der Septuag. ist das Citat etwas frei (τρυγήσατε εἰς παρπὸν ζωῆς). ↩
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Ps. 118, 1. ↩
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I. Tim. 6, 20. ↩
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Sprüchw. 11, 22. ↩
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Sir. 15, 9. ↩
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Ps. 49, 16. ↩
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Sprüchw. 17, 16. ↩
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Apostelg. 4, 13. ↩
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Sprüchw. 14, 33. ↩
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II. Kor. 6, 6. ↩
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Is. 30, 23. ↩
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
16.
L'ABBÉ NESTEROS. On ne comprend pas bien une proposition, lorsqu'on n'examine pas avec soin tout ce qu'elle renferme. Nous avons dit que ces personnes pouvaient discourir habilement et avec élégance sur les saintes Écritures, mais qu'elles ne pouvaient en pénétrer les sens profonds et les mystères. La science véritable n'est possédée que par les vrais adorateurs de Dieu, et ne se trouve pas dans cette foule dont il est dit : « Écoute, peuple insensé qui n'a pas de coeur; tu as des yeux , et tu ne vois pas ; des oreilles , et tu n'entends pas » (Jérémie, v, 21); et encore : « Parce que tu as rejeté la science, je te rejetterai aussi, et tu ne rempliras pas les fonctions de mon sacerdoce »
(Osée, IV, 10); car « tous les trésors de la sagesse et de la science sont cachés dans le Christ. » (Coloss., II, 3.) Comment donc celui qui aura négligé de trouver le Christ, qui l'aura blasphémé, après l'avoir trouvé, ou qui aura souillé sa foi par des fautes , pourrait-il acquérir la vraie science; puisque « l'esprit de Dieu fuit les pratiques hypocrites, et ne peut habiter dans un corps soumis au péché. » (Sag., I , 5.) On ne parvient jamais à la science spirituelle sans suivre cette règle qu'un prophète exprime si bien : « Semez pour vous la justice; moissonnez l'espérance de la vie; éclairez-vous des lumières de la science. » (Osée, X, 12.) Il faut d'abord semer pour nous la justice, c'est-à-dire travailler à notre perfection par des oeuvres de justice. Il faut ensuite moissonner l'espérance de la vie, c'est-à-dire recueillir les fruits des vertus spirituelles , après avoir éloigné tous les vices de la chair, et nous pourrons ainsi nous éclairer de la lumière de la science.
Le Psalmiste nous apprend aussi à suivre cet ordre, lorsqu'il nous dit : « Bienheureux ceux qui sont sans tache dans la voie et qui marchent dans la loi du Seigneur; bienheureux ceux qui approfondissent ses enseignements. » (Ps., CXVIII, 1.) Il ne dit pas d'abord, Bienheureux ceux qui approfondissent ses enseignements, et ensuite, Bienheureux ceux qui sont sans tache dans la voie; mais il commence par dire , Bienheureux ceux qui sont sans tache; nous montrant par là que personne ne peut bien comprendre la parole de Dieu, si la pratique ne l'a pas purifié dans la voie de
Jésus-Christ. Ainsi ceux dont vous parlez ne. peuvent posséder cette science qui n'appartient jamais aux coeurs impurs ; ils n'ont que cette science fausse et menteuse dont parle l'Apôtre, lorsqu'il dit : « O Timothée, gardez le dépôt qui vous est confié; évitez les nouveautés profanes de la parole et les fausses apparences de la science. » (I Tim., VI, 20.) Ces personnes qui paraissent acquérir une certaine science et qui s'appliquent à l'étude des saintes Écritures , sans abandonner les vices de la chair, sont très-bien désignées dans les Proverbes par ce passage : «La beauté d'une femme qui se conduit mal, ressemble à un anneau d'or au nez d'un pourceau.» (Prov., XI, 22.) A quoi sert, en effet, de se parer de cette connaissance des saintes Écritures, si on l'a. souillée dans la boue des passions, en se livrant aux plaisirs des sens?
La science, qui est la gloire de ceux qui s'en servent bien, au lieu de recommander ceux qui la profanent ainsi, doit, au contraire, les couvrir de honte. Car « la louange ne peut être admirée dans la bouche du pécheur » (Eccli., XV, 9), auquel Dieu dit par son Prophète : « Pourquoi racontes-tu mes justices et pourquoi ta bouche parle-t-elle de mon alliance? » (Ps. XLIX, 16.) Il est question, dans les Proverbes, de ces âmes qui ne sont pas affermies dans la crainte du Seigneur qui est la règle et la sagesse, et qui sont sans cesse appliquées à pénétrer le sens des Écritures
« Pourquoi, est-il dit, l'insensé possède-t-il des richesses, puisqu'il ne peut acheter la sagesse? » (Prov., XVII, 16.) La science spirituelle dont nous parlons est si différente de cette science profane qui est souillée par le vice, que nous l'avons admirée souvent dans des personnes simples qui savaient à peine lire. Ne la voyons-nous pas briller dans les Apôtres et dans un grand nombre de saints qui méprisaient les vains ornements des philosophes, mais qui ployaient sous les véritables fruits de la science spirituelle? Il est dit dans les Actes des Apôtres : « Le peuple voyait la constance de Pierre et de Jean et les savait sans lettres et sans éducation; il était dans l'admiration.» (Act., IV, 13.)
Si donc vous voulez acquérir les trésors si doux et si précieux de la science, faites d'abord tous vos efforts pour obtenir de Dieu une chasteté parfaite. Celui qui n'est pas affranchi des passions de la chair, et surtout des désirs de la volupté, ne pourra jamais posséder la science spirituelle; car « la sagesse repose dans le coeur qui est bon, et celui qui craint Dieu trouvera la science avec la justice. » (Prov., XIV, 33.) L'Apôtre nous enseigne aussi que, pour parvenir à cette science, il faut garder l'ordre dont nous avons parlé; car, en voulant non-seulement nous énumérer toutes les vertus, mais encore nous indiquer les rapports qu'elles ont entre elles, afin de nous apprendre celles qui suivent et celles qui produisent les autres, il nomme les veilles, les jeûnes, la chasteté, la science, la patience, la bonté, l'Esprit -Saint et la charité sincère. (II Cor., VI, 5.) Dans cette suite de vertus, il a voulu évidemment nous enseigner qu'on arrivait par les veilles et les jeûnes à la chasteté, par la chasteté à la science, par la science à la patience, par la patience à la bonté, par la bonté à l'Esprit-Saint et par l'Esprit-Saint à la charité véritable. Lorsqu'en suivant cette règle, vous serez parvenu à la science spirituelle, vous aurez certainement, comme nous l'avons dit, non pas un savoir vain et stérile, mais une doctrine forte et féconde. Vos paroles seront une bonne semence qui tombera dans le coeur de ceux qui vous entendront, et la rosée abondante du Saint-Esprit la fera germer et fructifier, selon la promesse du Prophète : « La pluie arrosera votre semence, partout où vous la répandrez sur la terre; et le pain des moissons de vos champs sera le plus nourrissant et le meilleur. » (Isaïe, XXX, 23.) .