• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

Übersetzung ausblenden
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

23. Daß Jener tapfer und unverletzt sei, der sich dem Willen eines Andern unterwirft.

Man muß wissen, daß überhaupt Jener die Rolle des Stärkeren spiele, der dem Willen des Bruders seinen eigenen unterwirft, und nicht Jener, welcher sich in der Vertheidigung und Behauptung seiner Entscheidungen hartnäckiger zeigt. Denn Jener, welcher den Nächsten erträgt und duldet, steht auf der Seite der Gesunden und Starken, Dieser aber bei den Schwachen und gewissermaßen Kranken, und man muß ihn bisweilen so hätscheln und pflegen, daß es für seine Ruhe und seinen Frieden heilsam ist, selbst Etwas von dem Notwendigen nachzulassen. Glaube aber Keiner, hiedurch seine Vollkommenheit in Etwa vermindert zu haben, wenn er auch durch die Herablassung Einiges von der vorgenommenen Strenge weggethan hat, sondern er wisse, daß er im Gegentheil viel mehr um des Kleinodes der Langmuth und Geduld willen erlangt habe. Es ist ja ein apostolisches Gebot 1 „Ihr, die ihr stark seid, ertraget die Schwachheiten der Kraftlosen“, und: 2 „Traget Einer des Andern Last, und so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Denn niemals erträgt ein Schwacher den Schwachen, noch wird Der einen Kranken dulden oder heilen können, welcher an ähnlicher Krankheit leidet; sondern Jener gibt dem Schwachen ein Heilmittel, welcher der Schwäche nicht selbst unterworfen ist: sonst würde ihm mit Recht gesagt: „Arzt, heile dich selbst“!


  1. Röm. 15, 1. ↩

  2. Gal. 6, 2. ↩

Übersetzung ausblenden
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

23.

Il faut être bien persuadé que celui qui soumet sa volonté à celle de sou frère, est plus fort que celui qui est opiniâtre à défendre son sentiment. Quand on supporte et soutient son prochain, on est robuste et en borine santé, tandis qu'on ressemble à un malade, quand on oblige les autres à vous ménager et à vous faire des concessions, pour conserver le repos et la paix. Et qu'on ne s'imagine pas nuire à sa perfection, en cédant ainsi sur ce qu'on avait proposé. On s'enrichit, au contraire, par sa douceur et sa patience; c'est ce que l'Apôtre recommande : « Vous qui êtes fort, dit-il, supportez les faiblesses de ceux qui sont infirmes. A (Rom., XV, 1.) « Portez vos fardeaux les uns les autres, et vous accomplirez ainsi la loi du Christ. » (Gal., VI, 2.) Car jamais le faible ne pourra soutenir le faible, et le malade guérir le malade. Le secours doit venir de celui qui n'en a pas lui-même besoin; sans cela, il faudrait lui dire : « Médecin, guéris-toi toi-même. » (S. Luc., IV, 23.)

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung