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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
26. Antwort, daß der Schwache nicht zuläßt, daß man ihn ertrage.
Joseph: Ich habe auch nicht gesagt, daß die Kraft und und Geduld Dessen, der tapfer und stark ist, besiegt werde, sondern daß der arge Zustand des Schwachen, genährt durch die Duldung des Gesunden, und täglich zur Verschlimmerung sich neigend, Verhältnisse erzeugen dürfte, um deren willen er entweder nicht weiter ertragen zu werden brauchte, oder in der Vermuthung, daß die Geduld des Nächsten ebenso bekannt sei als die Häßlichkeit seiner Ungeduld, lieber einmal selbst sich trennen möchte, als immer von der Großmuth des Andern geduldet zu werden. Wir glauben S. b164 also, daß Diejenigen, welche den Affekt der Freundschaft unverletzt bewahren wollen, vor Allem Folgendes beachten müssen: Daß fürs Erste der Mönch, er möge durch was immer für Beleidigungen gereizt sein, nicht nur die Lippen, sondern auch die Tiefen seines Herzens in Ruhe bewahre: wenn er aber bemerkt, daß diese auch nur obenhin aufgeregt worden sind, so halte er voll Schweigsamkeit sich im Zaume und beachte sorgfältig, was der Psalmist sagt: 1 „Erregt wurde ich, und nicht habe ich gesprochen.“ Und: 2 „Ich sprach: Wahren will ich meine Wege, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich setze meinem Munde Wache, so sich der Sünder stellet wider mich. Ich verstummte und beugte mich und schwieg selbst vom Guten.“ Auch bringe er nicht im Hinblicke auf die gegenwärtige Lage Das vor, was ihm im Augenblicke der stürmische Zorn eingibt, oder das erbitterte Gemüth vorspricht, sondern er erwäge die frühere Gunst und Liebe oder schaue im Geiste auf die Erneuerung des wiederherzustellenden Friedens und betrachte ihn selbst zur Zeit der Aufregung als sofort wiederlehrend. Während er sich so spart für die Süßigkeit der bald folgenden Eintracht, wird er die Bitterkeit des gegenwärtigen Zankes nicht merken, und so besonders solche Antworten geben, durch welche er weder vor sich selbst schuldig werden, noch von dem Andern nach Wiederherstellung der Freundschaft getadelt werden kann. So wird er den Ausspruch des Propheten erfüllen: 3 „Im Zorn sei eingedenk der Barmherzigkeit!“
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
26.
L'ABBÉ JOSEPH. Je ne vous ai pas dit que la vertu et la patience de celui qui est fort succombent toujours ; mais seulement que la faiblesse du malade, entretenue et augmentée même par la condescendance qu'on a pour lui, arrive à un point qu'elle ne doit plus être acceptée. Il voit d'ailleurs que la patience de son prochain est une condamnation de son impatience, et il aime mieux s'éloigner que d'être toujours supporté par la bonté des autres. Ainsi celui qui veut conserver inaltérable l'affection de ses frères, doit avant tout, quand il reçoit une injure, garder la paix non-seulement sur ses lèvres, mais dans le fond de son coeur. Dès qu'il se sent troublé en la moindre chose, qu'il se renferme dans le silence, et qu'il se rappelle bien ces paroles du Psalmiste : « J'ai été troublé, et je n'ai pas parlé. » (Ps. LXXVI , 5.) « Je l'ai dit : Je garderai mes voies, et pour ne pas pécher par la langue, j'ai mis une garde à ma bouche. Lorsque le méchant s'est élevé contre moi, je suis resté muet, et je me suis humilié; je n'ai pas même voulu dire de borines choses. » (Ps. XXXVIII, 5.) Il ne doit pas considérer le présent, et écouter ce que le trouble de son esprit et la colère veulent lui faire dire; mais il doit se rappeler la charité qu'il a eue jusqu'alors, ne penser qu'aux moyens de rétablir la paix et d'éloigner tout ce qui pourrait y nuire. En songeant à la douceur de la réconciliation, qui doit bientôt suivre, il ne sentira pas l'amertume de la discorde présente, et il ne répondra que des choses qu'il ne pourra regretter, et qu'on ne saurait lui reprocher, lorsque la bonne harmonie sera rétablie. Il accomplira ainsi cette parole du Prophète : « Dans la colère, souviens-toi de la miséricorde. » (Habac., III, 2.)