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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
9. Daß es meist nützlicher sei, das Festgesetzte aufzubeben als zu erfüllen.
Am deutlichsten zeigen Dieß die Beispiele des heiligen Apostels Petrus und des Verräthers Judas. Denn jener verdiente, weil er abließ von dem unüberlegten Entscheid und Urtheil, worin er gesagt hatte: „In Ewigkeit wirst du mir die Füße nicht waschen,“ — die unsterbliche Gemeinschaft mit Christus und allen Heiligen, von welcher beseligenden Gnade er ohne Zweifel wäre fern gehalten worden, wenn er hartnäckig bei seiner Rede geblieben wäre. Dieser aber, der bei seinem Versprechen verstockt blieb, wird mit dem ewigen Tode bestraft, von dem er ohne Zweifel befreit worden wäre, wenn er sich lieber bei dem Bruche seiner Bestimmung als bei deren hartnäckiger Wahrung hätte fin- S. b175 den lassen. Das lernen wir auch recht anschaulich an jenen beiden Söhnen, die im Evangelium zur Bearbeitung des Weinberges bestimmt werden und deren Einer dem Befehle des Vaters widerstand, der Andere aber mit bereitwillige Antwort zustimmte. 1 Aber es nützte weder Diesem die demüthige und willfährige Antwort, weil er es verschmähte, das Gebot des Vaters in der That zu erfüllen: noch schadete Jenem die Zurückweisung des Befehles, weil er das Beharren bei der festgesetzten Rede änderte und die Absicht des Vaters durch Ausführung des Werkes erfüllte, so daß er lobenswerth durch die geänderte Bestimmung verbesserte, was er tadelnswerth festgesetzt hatte. So haben wir auch das Beispiel des grausamen Königs Herodes, der durch thörichtes Festhalten an der Schwurestreue der schreckliche Mörder des Vorläufers unseres Herrn wurde und durch eitle Furcht vor Meineid sich in die Verdammung und die Strafen des ewigen Todes stürzte. Das Erste nemlich ist, nur das Beste festzusetzen; und wenn Das nun anders ausfiel, so ist das Nächste, in Besseres zu verwandeln, was bestimmt worden und hiemit, so zu sagen, unseren schon darniederliegenden Unordnungen, die Hand, die Rechte, zu reichen. Wenn die Grundsätze des Entschlusses sich nicht bewähren, so ist es Klugheit, sie mit nützlicher Vorsicht zu bessern. Wenn die Anordnung bei den ersten Bestimmungen hinkt, so werde bei folgenden die Verbesserung angewendet. Bei allen Dingen muß man also den Zweck im Auge haben, und nach diesem ist die Richtung unseres Entschlusses zu bestimmen; wenn wir, nachdem uns ein besserer Rath geworden ist, sehen, daß jener sich nach der schlechtern Seite neige, so ist es richtiger, die unpassende Verfügung aufzuheben und zu der bessern Meinung überzugehen, als durch hartnäckige Anhänglichkeit an das Festgesetzte sich in schwerere Sünden zu verstricken.
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Matth. 21, 28 ff. ↩
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
9.
C'est ce que nous voyons clairement par l'exemple de saint Pierre et de Judas. Car saint Pierre, pour avoir rétracté cette parole qu'il avait dite : « Jamais vous ne me laverez les pieds » (S. Jean, XIII, 8), mérita d'être éternellement uni au Christ et à tous les saints, dont il eût été séparé, s'il eût voulu rester fidèle à sa parole. Judas, au contraire, pour avoir tenu sa promesse, a été condamné à la mort éternelle, qu'il eût évitée s'il eût manqué à ses engagements, au lieu de les remplir. Ne voyons-nous pas aussi, dans l'Évangile, l'exemple des deux fils que leur père veut envoyer travailler à sa vigne? L'un refuse, l'autre promet (S. Matth. , XXV) ; mais la promesse humble et soumise de celui-ci ne lui sert de rien, parce qu'il n'accomplit pas l'ordre de son père, tandis que le refus de son frère lui est pardonné, parce qu'il se repent de sa résistance et qu'il fait ce qu'on lui demandait. Il doit être loué de ce changement et de n'avoir pas fait ce qu'il avait eu tort de dire. Le cruel Hérode voulut tenir une promesse imprudente et devint l'odieux meurtrier du saint Précurseur de Jésus-Christ; par une crainte insensée d'être parjure, il se plongea dans les supplices de la mort éternelle. (S.Matth., XIV.)
Il faut donc d'abord examiner ce qui est le plus parfait. Si nous ne l'avons pas fait, nous devons, pour ainsi dire , tendre la main à nos résolutions imparfaites et tâcher de les changer en mieux pour réparer cette chute. Il faut corriger par un second engagement un engagement défectueux ; il faut, en toute chose, considérer la fin, et se diriger vers le but qu'on se propose. Si un conseil plus salutaire nous montre que nous nous en éloignons, il vaut mieux, sans aucun doute, prendre une voie meilleure , que de nous obstiner à suivre celle que nous avions choisie et de nous exposer ainsi à de grandes fautes.