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Bibliothek der Kirchenväter
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Works John Cassian (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

16. Von der Vollkommenheit der Geduld.

Ein doppelter Grund bestimmte mich zur Erzählung dieser That. Zuerst daß wir die Festigkeit und Standhaftigkeit dieses Mannes erwägen und eine um so tiefere Stimmung der Ruhe und Geduld annehmen, je geringer die Nachstellungen des Feindes sind, mit denen wir angefochten werden, als jene, von welchen er heimgesucht wurde; dann daß wir es für fest ausgemacht halten, wir könnten vor den Stürmen der Versuchungen und den Kämpfen um dem Teufel nicht sicher sein, wenn wir den ganzen Schutz für unsere Geduld und all unser Vertrauen nicht in die Kraft unseres innern Menschen, sondern in den Verschluß der Zelle oder in die Verborgenheit der Wüste, auf den Umgang mit den Heiligen oder auf die Hilfe von irgend Etwas, was ausser uns ist, setzen. Denn wenn nicht Jener unsern Geist durch die Kraft seines Schutzes stärkt, der im Evangelium sagt: 1 „Das Reich Gottes ist in euch“, so hoffen wir vergebens, die Nachstellungen unsers Feindes in der Luft entweder durch die Hilfe der bei uns wohnenden Menschen zu besiegen, oder durch örtliche Räume zu vermeiden oder durch den Schutz der Dächer aufzuschließen. Obwohl nemlich all dieses dem hl. Paphnutius nicht fehlte, so fand der Versucher doch einen Zugang für seine Anfechtung gegen ihn, und es trieben diesen schlechten Geist nicht die Schranken der Wände, nicht die Einsamkeit der Wüste, nicht die so vielen Verdienste der Heiligen in jener S. b236 Gemeinde zurück. Weil aber der heilige Diener Gottes nicht auf Das, was aussen ist, sondern auf den Richter alles Verborgenen selbst sein Herz gerichtet hatte, so konnte er durch die Umtriebe einer so großen Anfechtung nicht im Mindesten erschüttert werden. Andererseits aber, genoß denn nicht Jener, welchen der Neid in eine solche Schandthat stürzte, die Wohlthat der Einsamkeit, den Schutz einer abgelegenen Wohnung, und den Umgang mit dem gottseligen Abte und Priester Isidor und andern Heiligen? Und doch hat der teuflische Sturm, der ihn auf dem Sand fand, sein Haus nicht nur schwer getroffen, sondern zerstört. Suchen wir also unsere Ruhe nicht aussen, noch laßt uns wähnen, daß fremde Geduld dem Laster unserer Ungeduld helfen könne. Denn wie das Reich Gottes in uns ist, so sind auch die Feinde des Menschen seine Hausgenossen. 2 Denn Niemand widersteht mir mehr als mein Sinn, der mir wahrhaft der innerste Hausgenosse ist. Und wenn wir also sorgsam sind, so werden wir von den innerlichen Feinden durchaus nicht verletzt werden können. Denn insoweit uns unsere Hausgenossen nicht widerstehen, wird das Reich Gottes in Ruhe des Geistes erlangt. Wenn du nemlich die Sache genau ansiehst, so kann ich von einem wenn auch bösen Menschen nicht verletzt werden, wenn ich nicht selbst mit unfriedlichem Herzen gegen mich kämpfe. Wenn ich aber verletzt werde, so ist das nicht die Schuld der fremden Anfechtung, sondern meiner Ungeduld. Denn wie eine schwere und feste Kost dem Gesunden nützlich ist, so ist sie dem Kranken zum Schaden. Sie kann aber dem, der sie nimmt, nicht nachteilig sein, wenn ihr nicht die Schwäche des Essenden die Macht zu schaden verleiht. Wenn also je unter den Brüdern eine solche Versuchung entstehen würde, so wollen wir uns durchaus nicht aus dem Geleise der Ruhe hinausdrängen lassen, um den gotteslästerlichen Beschimpfungen der Weltlichen den Zugang zu öffnen. Wir S. b237 wollen uns auch nicht wundern, daß einige Verkehrte und und Verabscheuungswürdige in der Zahl heiliger Männer eingereiht und versteckt sein können, weil, solange wir auf der Tenne dieses Lebens zerschlagen und zerrieben werden, nothwendig auch die Spreu, die ins ewige Feuer gehört, mit dem auserwählten Getreide vermischt sein muß. Endlich wenn wir uns erinnern, daß der Satan unter den Engeln oder Judas unter den Aposteln und Nikolaus, 3 der Erfinder einer ganz verwerflichen Irrlehre, unter den auserwählten Diakonen war, so wird es nicht wunderbar sein, daß man auch ganz schlechte Menschen in der Gemeinde der Heiligen eingereiht findet. Denn obwohl Einige behaupten, dieser Nikolaus sei nicht jener gewesen, der von den Aposteln zum Amte der Dienstleistung erwählt worden war, so können sie doch nicht läugnen, daß er von der Zahl jener Schüler war, die, wie offenkundig ist, damals Alle so beschaffen und so vollkommen waren, wie wir jetzt kaum Einige in den Klöstern finden. Wir wollen also nicht den Sturz jenes obengenannten Bruders, der in dieser Wüste auf so traurige Weise gefallen ist, und nicht sein furchtbares Schandmal, das es freilich nachher mit vielen Thränen der Buße wegwusch, sondern vielmehr das Beispiel des hl. Paphnutius uns vor Augen stellen. Laßt uns ja nicht zu Grunde gehen durch die Wühlerei Desjenigen, dessen altes Laster des Neides durch die erheuchelte Religion nur noch schlechter wurde, sondern wir wollen mit aller Kraft die Demuth von Diesem nachahmen, wie sie ihm nicht die Wüste plötzlich erzeugt, sondern die Einsam- S. b238 keit vollendet und ausgebildet hat, nachdem er sie unter den Menschen erworben hatte.


  1. Luk. 17, 21. ↩

  2. Matth. 10, 36. ↩

  3. Der Stifter der Sekte der Nikolaiten war nach den Einen wirklich der Diakon Nikolaus (Apostelgesch. 6). So sagen Tertullian, Irenäus, Epiphanius, Hieronymus u. A. Dagegen hätten sich nach Andern diese Sektirer in lügnerischer Prahlerei nur selbst eine solche Abstammung beigelegt, während Diakon Nikolaus treu geblieben und von den Aposteln zum Bischof von Samaria erhoben worden sei. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

16.

Je vous ai cité cet exemple pour deux raisons : premièrement, pour qu'en voyant l'admirable constance de ce solitaire, et combien nos épreuves sont moindres que ne l'était la sienne, nous estimions davantage la paix de l'âme et la patience; secondement, pour que nous soyons bien persuadés que nous ne pouvons résister aux tentations et aux attaques du démon, si nous ne mettons pas notre patience et notre confiance dans les forces de l'homme intérieur, mais dans l'isolement de la cellule et de la solitude, dans nos rapports avec de saints religieux et dans quelque autre secours extérieur. Car si notre âme n'est pas protégée par la grâce de Celui qui a dit dans l'Évangile : « Le royaume de Dieu est en vous-mêmes » (S. Luc, XVII, 21), c'est en vain que nous espérons vaincre les piéges de l'ennemi par la société des hommes, les lieux et la retraite que nous auront choisis.

Rien de cela ne manquait au bienheureux Paphnuce, et cependant le tentateur a pu l'attaquer, malgré la clôture et la solitude où il vivait, malgré les saints personnages dont il était entouré ; mais ce fidèle serviteur de Dieu resta inébranlable, parce qu'au lieu de se confier dans les secours extérieurs , il mit toute son espérance en Celui qui juge le fond des coeurs. Celui, au contraire, que l'envie fit tomber dans une si grande faute, n'avait-il pas tous les avantages de la solitude, et de la société du bienheureux Isidore et des autres saints solitaires? et cependant le souffle du démon

ébranla et renversa même l'édifice qu'il avait bâti sur le sable. Ne cherchons donc pas notre repos dans les choses extérieures, et ne nous imaginons pas que noire impatience puisse être guérie par la patience des autres ; car « Si le royaume de Dieu est en nous-mêmes » (S. Luc, XVII , 21), « les ennemis de l'homme sont ses serviteurs. » (S. Matth., X, 36.)

Nous n'avons pas de serviteur plus intime et plus à craindre que notre propre sens. Si nous sommes vigilants à nous défendre contre nos ennemis intérieurs, nous serons en sûreté, et dès que nos serviteurs ne nous attaqueront pas, le règne de Dieu s'établira par la paix de notre âme. Car, faites-y bien attention, personne ne pourra nous blesser, si nous ne combattons contre nous-mêmes en perdant la paix, et nos blessures ne nous viendront pas des autres, mais de notre impatience. La nourriture solide qui sert à celui qui est en bonne santé est nuisible à celui qui est malade; c'est sa faiblesse qui peut la lui rendre dangereuse. Aussi, lorsqu'une tentation semblable nous éprouve parmi nos frères, ne nous troublons pas et ne nous laissons pas aller aux murmures et à la colère comme les gens du monde. Ne nous étonnons pas que les méchants et les indignes soient mêlés parmi les plus saints; car tant que nous serons battus et foulés sur l'aire de ce monde, il faut que le grain soit mêlé à la paille destinée aux flammes éternelles. Satan n'était-il pas avec les Anges, Judas avec les Apôtres, et l'hérésiarque Nicolas parmi les diacres de l'Église1? doit-on s'étonner de trouver des hommes pervers parmi les saints? Et quand même ce chef des Nicolaïtes ne serait pas un des diacres choisis par les Apôtres, il était toujours un de ces premiers disciples, qui étaient si parfaits qu'on en rencontre maintenant peu de semblables dans les monastères. Ne nous arrêtons pas à la chute déplorable de ce religieux qui commit une si grande faute dans la solitude, mais qui l'effaça ensuite dans les larmes abondantes de la pénitence. Admirons plutôt l'exemple du bienheureux Paphnuce; ne nous scandalisons pas de la chute de celui dont la sainte profession rendit l'envie plus coupable, mais imitons de toutes nos forces l'humilité de celui qui ne dut pas sa patience au désert, mais qui l'avait acquise parmi les hommes et qui la développa et la perfectionna dans la solitude.


  1. Nicolas était un des sept diacres choisis par les Apôtres. Saint Jérôme dit qu'il affligea l'Église par ses erreurs et se débauches (Ép. I, XLVIII). ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
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Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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