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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
17. Über das Übel des Neides.
Man muß nun fürwahr wissen, daß die Krankheit des Neides schwerer zu einem Heilmittel komme als die übrigen Laster. Denn ich möchte fast sagen, daß es für Denjenigen kein Mittel gibt, welchen sie einmal mit ihrem pestartigen Gifte verdorben hat. Sie ist nemlich jene Seuche, von welcher es bildlich beim Propheten heißt: 1 „Siehe, ich sende über euch Schlangen, Basilisken, gegen die es keine Beschwörung gibt, und sie werden euch beissen.“ Mit Recht wird also von dem Propheten der Biß des Neides verglichen mit dem tödtlichen Gifte des Basilisken, da durch ihn jener erste Urheber und Beherrscher aller Gifte zu Grunde gieng und zu Grunde richtete. Denn er war zuerst sein eigener Mörder, ehe er es für den ward, welchen er beneidete, und ehe er gegen den Menschen das Todesgift ausgoß, vernichtete er sich selbst. Denn durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und es ahmen ihm nach, die auf seiner Seite sind. Wie nemlich Jener, welcher zuerst von der Pest dieses Übels ergriffen wurde, weder das Heilmittel der Buße noch irgend welche Pflege und Arznei zuließ, so haben auch Jene, welche sich von ebendenselben Bissen verwunden ließen, alle Hilfe der heiligen Beschwörung ausgeschlossen, weil sie in der Scham darüber, daß sie nicht über irgendwelche Schuld der Andern sich ärgern, sondern über deren Glück, die Wahrheit nicht eingestehen mögen, und sich nun was immer für unnöthige und thörichte Anlässe suchen, Anstoß zu nehmen. Weil diese nun durchaus falsch sind, so gibt es für sie eine gemeinsame Heilung, da jenes tödtliche Gift, welches sie nicht verrathen wollen, in ihrem Marke verborgen ist. Über diese drückt S. b239 sich jener Weiseste ganz treffend aus: 2 „Wenn die Schlange beißt, ohne zu zischen, so hat keine Übermacht der Beschwörer.“ Denn das sind jene schweigenden Bisse, denen allein das Heilmittel der Weisen nicht zu Gute kommt. Denn so unheilbar ist dieses Verderben, daß es durch Zärtlichkeit bitterer, durch Dienstleistungen hochmüthiger, durch Geschenke gereizter wird, weil, wie derselbe Salomon sagt, die Eifersucht Nichts erträgt. 3 Denn je mehr der Andere durch demüthige Unterwürfigkeit oder in der Tugend der Geduld oder an Lob der Freigebigkeit fortschreitet, um so heftiger wird Jener von den Stacheln des Neides gequält, da er nur den Untergang oder den Tod des Beneideten begehrt. Konnte ja doch der Neid jener eilf Patriarchen so wenig durch irgend welche Unterwürfigkeit des unschuldigen Bruders besänftigt werden, daß es in der hl. Schrift von ihm heißt: 4 „Es beneideten ihn aber seine Brüder, weil ihn sein Vater liebte, und sie konnten nicht gut mit ihm reden“, bis ihre Eifersucht, die keine Sänftigung durch den diensteifrigen und unterwürfigen Bruder ertrug, bei dem Verlangen nach seinem Tode kaum durch das Verbrechen des Bruderschachers gesättigt weiden konnte. Es steht also fest, daß der Neid verderblicher und schwerer zu heilen ist als alle übrigen Laster, da er gerade durch die Mittel entflammt wird, durch welche die andern erlöschen. Denn wer z. B. erbittert ist über einen ihm zugefügten Schaden, der wird durch die Entschädigung der Freigebigkeit geheilt: wer über eine erlittene Beleidigung sich ärgert, wird versöhnt durch demüthige Genugthuung. Was willst du aber mit Jenem thun, der gerade dadurch, daß er dich demüthiger und gütiger sieht, noch mehr erzürnt wird, den nicht die Habsucht, welche durch Geld befriedigt wird, nicht die Beleidigung zum Zorne entflammt oder der Durst nach Rache, der durch schmeichelnde Dienste besiegt wird, sondern den nur Erfolg und Glück des Andern reizt? Wer aber wird S. b240 denn, um den Neidischen zufrieden zu stellen, wünschen, um sein Gut zu kommen, seines Glückes verlustig zu werden oder in irgend ein Unglück zu fallen? Damit also der Basilisk nicht Alles, was in uns lebendig ist und gleichsam durch den Lebenshauch des hl. Geistes beseelt wird, mit einem einzigen Bisse dieser Bosheit tödte, laßt uns beständig die göttliche Hilfe, der Nichts unmöglich ist, anflehen. Denn das übrige Schlangengift, nemlich die fleischlichen Sünden oder Laster, in welche die menschliche Schwachheit leicht hineingeräth, von denen sie aber auch leicht gereinigt wird, haben doch einige Kennzeichen ihrer Wunden im Fleische, und wenn von diesen auch der irdische Körper sehr gefährlich anschwillt, so kommt doch, wenn irgend ein in den göttlichen Liedern sehr erfahrener Beschwörer das Heilmittel des Theriak 5 oder das Mittel der heilsamen Worte anwendet, das giftige Verderben nicht bis zum ewigen Tode der Seele. Aber Das Gift des Neides, das wie von einer Königsschlange (Basilisk) ausgespritzt ist, nimmt das Leben der Religion und des Glaubens, ehe die Wunde im Körper gefühlt wird. Denn nicht gegen einen Menschen, sondern wahrhaft gegen Gott selbst erhebt sich in Lästerung, wer an dem Bruder Nichts als das Wohlverdienst benergelt und nicht die Schuld des Menschen, sondern nur Gottes Verfügung tadelt. Das ist wohl jene nach oben treibende Wurzel der Bitterkeit, 6 die sich zum Himmel richtet und den Schöpfer selbst, der den Menschen Gutes verleiht, zu schmähen trachtet. Es soll nun auch Niemanden beunruhigen, daß Gott droht, er werde Basilisken senden, um Jene zu beissen, durch deren Verbrechen er beleidigt werde. Denn obwohl es gewiß ist, daß Gott nicht der Urheber des Neides sein kann, so ist es doch billig und den göttlichen Gerichten entsprechend, daß, während den S. b241 Demüthigen gute Gaben verliehen, den Hochmüthigen und Verworfenen aber verweigert werden. Diejenigen, welche nach dem Apostel verdienen, einer verwerflichen Sinnesart überlassen zu werden, der Neid verwunde und verzehre, gleich als wäre er vom Herrn geschickt, gemäß jener Stelle: 7 „Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, und ich will sie eifersüchtig machen durch ein Nicht-Volk.“ Durch diese Unterredung entzündete der gottselige Mammon noch heftiger unser Verlangen, gemäß welchem wir aus der ersten Schule des Klosterlebens zu der zweiten Stufe, der Anachorese, zu streben begonnen hatten. Denn die Anfangsgründe des einsamen Lebens, dessen Kenntniß wir nachher in der scythischen Wüste vollständiger erlangten, haben wir durch seinen Unterricht zuerst erfahren.
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
17.
Et remarquez bien que l'envie est, de tous les vices, le plus difficile à guérir. Dès que son poison a pénétré quelque part, la plaie est comme incurable. C'est de ce mal que le Prophète a pu dire : « Voici que je vous enverrai des serpents et des basilics que vous ne pourrez charmer et qui vous mordront. » (Jérémie , VIII , 17.) C'est avec raison que le Prophète compare au venin du basilic les morsures de l'envie ; car le premier auteur de tout mal a péri et a fait périr les autres par ce poison; avant de causer la mort de l'homme par jalousie, il s'était aussi perdu lui-même : « C'est par l'envie du démon que la mort est entrée dans le monde, et tous ceux qui le suivent l'imitent. » (Sag., II, 24.) Celui qui le premier a été atteint de ce mal n'a pu en faire pénitence et en guérir, et tous ceux qui s'exposent aux mêmes morsures se privent du secours divin qui pourrait les sauver; car ce ne sont pas les fautes , mais les vertus des autres qui les tourmentent; et comme ils rougiraient de l'avouer, ils veulent expliquer d'une manière absurde leurs fautes. Comment pourraient-ils guérir, puisqu'ils cachent la cause de leur mal? Le Sage l'a bien dit : « Si le serpent mord sans siffler, l'enchanteur est inutile. » (Eccl., X, 11.) Il n'y a que ces morsures secrètes que ne peut atteindre le remède des sages. Le mal est d'autant plus incurable, que les caresses l'augmentent, que la soumission l'accroît et que les présents l'irritent.
Salomon a dit : « L'ardeur de l'envie ne souffre rien » (Prov., VI, 34); plus on lui témoigne d'humilité, de patience, plus l'envieux sent croître son mal; il semble que rien ne puisse l'apaiser, que la ruine et la mort de celui auquel il porte envie. Les fils de Jacob ne furent point apaisés par la soumission de leur frère innocent. L'Écriture dit : « Ses frères lui portaient envie parce que son père l'aimait , et ils ne pouvaient lui dire une seule bonne parole. » (Genèse, XXXVII, 11.) La douceur et les déférences de Joseph étaient incapables de les calmer; ils désiraient sa mort, et, en le vendant, ils purent à peine se satisfaire. Il est donc bien évident que l'envie est le vice le plus dangereux et le plus difficile à guérir, puisque les remèdes qui éteignent les autres ne font que l'accroître. Celui qui se plaint d'une perte, se console en recevant davantage; celui qui s'indigne d'une injure est calmé par une humble soumission; mais que faire à celui qui s'offense de votre douceur même? Ce n'est pas un sentiment d'avarice que l'argent peut satisfaire, ou un mouvement de colère que peuvent vaincre les bons procédés; son irritation a pour cause la vertu des autres. Qui pourrait, pour satisfaire l'envieux, abandonner la vertu, renoncer au bonheur et faire quelque chute déplorable? Implorons donc le secours de Celui qui peut tout, afin que la chaleur vivifiante de l'Esprit-Saint nous anime et nous préserve de la morsure du basilic. Le venin des autres serpents, qui sont les vices et les péchés de la chair, sont moins dangereux. Si notre faiblesse nous y expose davantage , nous en guérissons aussi plus facilement; leurs blessures paraissent, et on peut y appliquer les remèdes. Quelque habile médecin emploie le contre-poison des paroles divines et nous préserve de la mort spirituelle. Le venin de l'envie, au contraire, comme celui du basilic, attaque, dans leur principe, notre religion et notre foi, avant qu'il en paraisse rien au dehors.
L'envieux s'attaque moins à l'homme qu'à Dieu, puisqu'il ne s'attaque qu'à la vertu dans son frère. Ce ne sont pas les fautes de l'homme, ce sont les grâces de Dieu qu'il persécute. C'est donc là cette racine d'amertume qui pousse en haut (Héb., XII, 5), qui s'élève contre le ciel et reproche à Dieu les grâces qu'il fait à l'homme. Qu'on ne soit pas étonné que
Dieu menace d'envoyer des serpents et des basilics à ceux qui l'offensent par leurs crimes. Il est certain que Dieu ne peut être l'auteur de l'envie; mais il est digne de sa justice, d'accorder ses grâces aux humbles et de les refuser aux superbes, qu'il abandonne, selon l'Apôtre, à leur sens ;réprouvé; et il les condamne, en quelque sorte, à l'envie. Il est dit : Ils m'ont rendu jaloux par leur idolâtrie ; et moi, j'exciterai leur envie, en choisissant un autre peuple. » (Deut., XXXII , 21.)
Cette conférence du bienheureux Piammon enflamma encore davantage le désir que nous avions de passer de la vie des cénobites à la vie plus parfaite des anachorètes. Ce fut lui qui commença à nous instruire sur cette vie, que nous apprîmes à connaître plus complètement dans la solitude de Schethé.