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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
20. Daß sogar zur Zeit des Gebetes die Sünde kaum vermieden werden könne.
Wer also immer der menschlichen Natur τὸ ἀναμάρτητον, d. i. die Sündelosigkeit zuschreibt, der streite mit uns nicht in leeren Worten, sondern nach dem Zeugnisse und der Bestätigung seines Gewissens und möge dann erst behaupten, daß er ohne Sünde sei, wenn er gefunden hat, daß er von dem höchsten Gute nicht getrennt worden sei. Ja, wer bei der Erforschung seines Gewissens entdeckt hat, daß er, um nicht mehr zu sagen, auch nur eine Gebetsfeier ohne jede Unterbrechung durch irgend ein Wort, eine Handlung oder einen Gedanken gehalten habe, der mag sagen, daß er ohne Sünde sei. Da wir also bekennen müssen, daß der menschliche Geist in seinem beflügelten Hinschweifen S. b383 nicht ohne diese müssigen und überflüssigen Dinge sein könne, so müssen wir auch in Wahrheit gestehen, daß wir folgerichtig auch nicht ohne Sünde sein können. Denn es mag Einer sein Herz mit noch so großer Achtsamkeit zu behüten suchen, so wird er es doch, da der Zustand des Fleisches widerstrebt, nie nach dem sehnlichen Wunsche seines Geistes bewahren. Je mehr Fortschritte nemlich der menschliche Geist gemacht hat, und zu einer je größern Reinheit der Beschauung er gelangt ist, um so unreiner wird er sich gleichsam im Spiegel seiner Reinheit sehen; denn während er zu einer höhern Schauung aufstrebt und bei seinem Vorwärtsblicken Größeres begehrt, als er that, muß er notwendig seinen jeweiligen Zustand als geringer und werthloser verachten.
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
20.
Si quelqu'un prétend que l'homme peut être sans péché, qu'il le prouve, non par de vaines paroles, mais par le témoignage de sa propre conscience. Lorsqu'il sentira que rien ne le sépare du souverain Bien, il pourra se dire exempt de toute faute; mais pour cela, il faut qu'en s'examinant il affirme qu'il a été, ne serait-ce qu'une seule fois, pendant l'office, sans aucune distraction de pensées, de paroles et d'action. Hélas ! l'esprit de l'homme est si léger, si facilement emporté vers les choses inutiles et vaines, que, nous devons le reconnaître, il nous est impossible d'être sans péché. Nous avons beau veiller avec soin sur notre coeur, la révolte de la chair ne nous permettra jamais de le garder comme notre esprit le désire; et plus l'homme avance dans le bien et s'élève vers la contemplation parfaite , plus il apercevra de taches dans le miroir de sa pureté. Car, nécessairement, l'âme qui arrive à une plus grande lumière, tend à une plus grande perfection, et trouve bas et misérable son état présent.